Warum es kein faires Handy gibt

Donnerstag, 18.04.2013 13:40 von

Klebt Blut an unseren Handys? In Elektrogeräten stecken Rohstoffe, die unter zweifelhaften Bedingungen gewonnen werden. Die Industrie erklärt, die Herkunft nicht prüfen zu können. Ein Projekt will zeigen, dass es geht.

Für viele ist es ein besonderer Moment, wenn sie ihr neues Smartphone auspacken  die Schachtel erinnert nicht selten an ein Schmuckkästchen. Woran die wenigsten Nutzer dabei denken: Das Produkt ist wahrscheinlich unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen montiert worden. Und womöglich hat ein afrikanischer Warlord mit dem Verkauf der verbauten Rohstoffe seinen blutigen Kampf finanziert.

Bei Kaffee, Bananen und T-Shirts haben Verbraucher eine Wahl  sie können Produkte kaufen, die fair entstanden sind, also den Herstellern menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ein ordentliches Auskommen ermöglichen sollen. Bei Mobiltelefonen sieht das bislang jedoch anders aus. Bas van Abel will das ändern: Der Niederländer hat ein Startup gegründet, dass möglichst faire Handys bauen will. Bei uns steht das Soziale im Mittelpunkt, betont er gegenüber Handelsblatt Online. Der Firmenname ist Programm: Fairphone.

Der wichtigste Grund für das schmutzige Geheimnis der Hersteller liegt in der Komplexität des Produktes. In Smartphones stecken bis zu 30 verschiedene Metalle, von Gold über Platin bis Zinn. Ein beträchtlicher Teil der Materialien stammt aus Afrika. Die Rohstoffe werden oft unter problematischen Bedingungen gewonnen, sagt Johanna Kusch vom Verein Germanwatch, der sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzt.

So müssten Kinder in den Minen schuften, auf den Schutz der Arbeiter werde wenig Wert gelegt, und in Bürgerkriegsregionen finanzierten nicht selten Warlord ihre Waffen mit dem Verkauf der wertvollen Erze. Die Dokumentation Blood in the Mobile aus dem Jahr 2010 zeigt das am Beispiel des Kongo eindringlich (Filmausschnitte bei Arte).

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