Warum Brasiliens Wirtschaft einen rechten Präsidenten will

Sonntag, 07.10.2018 11:25 von

Brasilien ist gespalten. Ein linker und ein rechter Kandidat streiten um die Präsidentschaft. Die Wirtschaft hat klare Präferenzen, wer siegen soll.

Lange wurde er belächelt, als rechter Kasper nicht ernst genommen. In seinen sechs Mandaten als Abgeordneter in Brasília hat Jair Bolsonaro als Hinterbänkler kaum Spuren hinterlassen. Der heute 63-jährige fiel nur hin und wieder durch seine blöden Sprüche auf: Mal waren sie homophob, mal gewaltverherrlichend und öfters frauenfeindlich oder rassistisch.

Richtig bekannt in ganz Brasilien wurde Bolsonaro, als er vor zwei Jahren beim Impeachment-Verfahren seine Stimme einem berüchtigten Folterer der Militärdiktatur widmete. Der soll unter anderem auch die Ex-Präsidentin Dilma Rousseff gefoltert haben, um deren Absetzung es bei der Abstimmung ging. Für seine wachsende Fangemeinde, die ihn als „Mythos“ und „Phänomen“ feiert, war das der eigentliche Start für seine Kandidatur als Präsident Brasiliens. Das ist zweieinhalb Jahre her.

Niemand hätte geahnt, dass Bolsonaro heute der aussichtsreichste Kandidat gilt, am 1. Januar sein Amt als nächster Präsident Brasiliens anzutreten. Er führt in den Umfragen mit 35 Prozent der Stimmen. Er konnte diesen Vorsprung in den letzten Tagen noch deutlich ausbauen vor dem Zweitplatzierten, dem Ex-Bürgermeister und Bildungsminister Fernando Haddad von der linken Arbeiterpartei, der bei 22 Prozent in den Umfragen stagniert.

Damit könnte Bolsonaro sogar schon im ersten Wahldurchgang gewinnen. Er braucht dafür die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. Für die Investoren wirkten die Umfragegewinnen für Bolsonaro wie das lange erwartete Startsignal: Die Börse in São Paulo legte zeitweise um fast acht Prozent zu. Das war der höchste Sprung in zwei Jahren. Der Real hat fünf Prozent gegenüber dem Dollar gewonnen. Dabei haben die meisten Schwellenländerwährungen weltweit in der vergangenen Woche verloren.

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