VIRUS: Biersteuer-Stundung soll Liquidität der Brauereien verbessern

Montag, 06.04.2020 05:24 von

BERLIN (dpa-AFX) - Die Stundung der Biersteuer soll Brauereien in der Corona-Krise einen größeren finanziellen Spielraum verschaffen. "Um in der derzeitigen schwierigen Lage die Liquidität von Brauereien zu verbessern und Arbeitsplätze zu schützen, haben sich das Bundesfinanzministerium und die Finanzministerien der Länder darauf geeinigt, dass die Biersteuer ebenfalls gestundet werden kann", teilte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Biersteuer stehe den Ländern zu und habe 2019 insgesamt rund 650 Millionen Euro betragen.

Stundungsanträge könnten bis zum 31. Dezember 2020 für bis zu diesem Zeitpunkt bereits fällige oder fällig werdende Steuern bei den Hauptzollämtern gestellt werden. "Die Hauptzollämter sollen den Brauereien zur Vermeidung unbilliger Härten entgegen kommen. Auf die Erhebung von Stundungszinsen kann in der Regel verzichtet werden", sagte der Ministeriumssprecher.

Bund und Länder flankierten mit der Stundungsmöglichkeit bei der Biersteuer "das umfassende Maßnahmenpaket, das von der Bundesregierung auf den Weg gebracht wurde, um die Gesundheit der Bürger zu schützen, Arbeitsplätze und Unternehmen zu stützen und unseren sozialen Zusammenhalt zu bewahren".

Der Deutsche Brauer-Bund nannte die Stundungsmöglichkeit ein wichtiges Signal für die Branche, die stark unter Druck stehe. Nach Informationen der "Lebensmittel Zeitung", die über die Option der Biersteuer-Stundung für Brauereien berichtet hatte, beträgt der Regelsteuersatz pro Hektoliter 0,787 Euro je Grad Plato - dem Maß für den Stammwürzegehalt. Ein handelsüblicher Kasten mit 20 Flaschen je 0,5 Liter Bier werde demnach mit 0,94 Euro Biersteuer belastet./vd/DP/zb

Weitere Themen