Vapiano meistert den Börsengang
Dienstag, 27.06.2017 14:41 von ARIVA.DE Redaktion
15 Jahre nach der Gründung ging heute Vapiano, die Hamburger Restaurantkette mit italienischem Schnellgastronomie-Konzept, an die Börse. Bei einem Emissionspreis von 23 Euro gingen die Aktien in den Handel, der Preis legte zunächst kräftig zu und kletterte auf fast 24 Euro. Nun enttäuscht die Aktie allerdings etwas, denn der Aufwärtstrend setzte sich nicht lange fort. Aktuell liegt die Vapiano-Aktie mit einem Kurs von 23,20 Euro leicht im Plus.
Börsengang soll Wachstum unterstützen
Insgesamt wurden in dem Börsengang von Vapiano knapp acht Millionen Aktien platziert. Die Marktkapitalisierung des Hamburger Unternehmens beträgt demnach 553 Millionen Euro und liegt somit am unteren Ende des geschätzten Rahmens. Aus dem Börsengang entstehen Bruttoemissionserlöse in Höhe von 184 Millionen, von denen 85 Millionen Euro direkt der Gesellschaft zufließen. Die Summe soll das weitere Wachstum der Restaurantkette unterstützen. Vapiano zählt aktuell 186 Restaurants in mehr als 30 Ländern. Medienberichten zufolge will Vapiano-Gründer Gregor Gerlach diese Zahl bis 2020 auf 330 Restaurants erhöhen, hauptsächlich in Deutschland und Frankreich.
In Deutschland mangelt es an Börsengängen
Diese Woche mangelt es im Übrigen nicht an schmackhaften Börsengängen. Auch der Lieferdienst Delivery Hero geht am Freitag zum ersten Mal aufs Börsenparkett. Doch gleich zwei Börsengänge in einer Woche sind hierzulande ein eher seltenes Ereignis. In diesem Jahr gingen in Deutschland bisher lediglich zwei Unternehmen an die Börse; letztes Jahr waren es nur fünf. Diese Zahlen stehen im großen Gegensatz zur Zeit der Jahrtausendwende als teilweise mehrere Börsengänge am Tag gefeiert wurden. So machten im Jahr 1999 175 Unternehmen ihr Börsendebüt, im Jahr 2000 waren es 142. Der Abwärtstrend setzt sich seitdem fort. Manager und Investoren begründen die fehlenden Börsengänge mit der unsicheren politischen Lage um die Präsidentschaft Trumps sowie den Brexit. Gegenüber Börsenneulingen herrsche außerdem der ,,Welt‘‘ zufolge eine große Skepsis.