USA am Rande der Rezession? : US-Wirtschaft: Schlägt die Rezession jetzt doch noch zu? Mehr Angst im Markt!

Donnerstag, 09.03.2023 14:56 von

An den Börsen geistert die Angst vor einer Rezession in den USA herum. Starke Wirtschaftsdaten geben Anlegern zwar Hoffnung, ihr zu entgehen – doch das erwartete Zinstempo der US-Notenbank spricht eine andere Sprache.

Die Rezession in den USA: Kommt sie oder kommt sie nicht? Über diese Frage streiten sich Ökonomen bereits seit Monaten. Die jüngste Ankündigung des US-Notenbankchefs Jerome Powell hat die Debatte neu entfacht: Er stellte bei seiner Rede vor dem US-Kongress am Dienstag ein schnelleres Tempo bei der Anhebung der Leitzinsen in Aussicht. Das schürte die Zinsangst der Anleger und ließe den Kurs des US-Index Dow Jones prompt einbrechen.

Aktuell liegt der Leitzins bei 4,5 bis 4,75 Prozent. Für die nächste Fed-Sitzung am 22. März erwarten die Terminbörsen eine Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte. Die US-Großbank Goldman Sachs erhöhte seine Zins-Prognose nach Powells Ankündigung auf 5,5 bis 5,75 Prozent an. Der Vermögensverwaltungsriese Blackrock rechnet sogar mit einem Anstieg auf 6 Prozent.

Am deutlichsten weist derzeit die inverse Zinskurve auf den Rentenmärkten auf eine bevorstehende Abkühlung der Konjunktur hin. Zweijährige US-Staatsanleihen sind gerade dabei, die größte Renditedifferenz gegenüber zehnjährigen Wertpapieren seit 40 Jahren zu erreichen. Das gilt als klares Zeichen für eine anstehende Rezession.

Einige Experten schlagen entsprechend Alarm. "Es gibt keinen Ausweg aus dieser Situation, bis er [der Fed-Vorsitzende Jerome Powell] eine Rezession herbeiführt und bis die Arbeitslosigkeit steigt. Und dann werden die Fed-Zinsen nicht mehr erhöht", mahnte etwa der Steven Blitz, Chefökonom des Wirtschafts-Beratungsunternehmens TS Lombard gegenüber dem US-Nachrichtensender CNBC. Die Fed habe keine Ahnung, wo bei den Zinserhöhungen die Obergrenze liegt, weil sie nicht wisse, wo sich die Inflation ohne eine Rezession einpendelt, führte er fort. Der Vorstandsvorsitzende der Bank of America, Brian Moynihan, findet noch klarere Worte: "Unsere Basisprognose geht von einer Rezession in der US-Wirtschaft aus, die im dritten Quartal 2023 beginnt und sich über das vierte Quartal 2023 bis ins erste Quartal 2024 fortsetzt", zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings rechnet er – und das ist die gute Nachricht – mit einer verhältnismäßig milden Konjunkturflaute.

Doch es gibt auch Gegenstimmen: So hält etwa die amtierende Finanzministerin Janet Yellen an ihrem Optimismus fest und hält eine Rezession für vermeidbar, sagte sie in einem CNN-Interview. Grund für ihre Zuversicht ist die weiterhin stabile US-Konjunktur sowie der stabile Arbeitsmarkt. Allerdings räumt die ehemalige Fed-Vorsitzende auch ein, für ein endgültiges Urteil sei es noch zu früh.


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Autor: (mmi) für die  wallstreet:online Zentralradaktion

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