US-Zölle: Laschet sieht bei möglicher 'Stahlschwemme' Jobs in Gefahr

Donnerstag, 15.03.2018 05:22 von

BERLIN (dpa-AFX) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sieht bei einer möglichen "Stahlschwemme" in Europa als Folge von US-Strafzöllen Jobs in Deutschland in Gefahr. Laschet sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, zwar hätten US-Strafzölle auf Stahlprodukte nicht unmittelbar eine Auswirkung auf deutsche Werke. "Aber wenn es eine Stahlschwemme auf den europäischen Märkten gibt, weil die Amerikaner die Schotten dicht machen, dann kann das auch zum Problem für Arbeitsplätze bei uns werden."

US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche Zölle von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium zum Schutz der heimischen Industrie verhängt. Befürchtet wird, dass Stahlprodukte aus anderen großen Hersteller-Ländern wie Brasilien oder China nun zunehmend auf den europäischen Markt ausweichen. Das könnte eine "Stahlschwemme" mit sinkenden Preisen auslösen.

Laschet schlug vor, die Europäer sollten versuchen, mit den Amerikanern eine Lösung am Verhandlungstisch zu erreichen - um Strafzölle doch noch zu verhindern. "Man muss jetzt sehr sorgfältig abwägen: Eskaliert man den Konflikt, oder findet man Lösungen im Interesse Europas?" Ein "Handelskrieg" müsse vermieden werden. "Eine Eskalierung, wo wir jetzt Maßnahmen beschließen, dann Trump erneut Maßnahmen beschließt, hilft niemandem. Noch ist Zeit zu reden, aber irgendwann müssen die USA auch sehen: Europa meint es ernst."

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte angesichts der angekündigten US-Zölle mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die Kommission prüft etwa Importabgaben auf US-Waren wie Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter./hoe/DP/zb

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