US-Notenbank bleiben in der Zinspolitik auf Kurs - Risiken durch Handelspolitik

Donnerstag, 05.07.2018 20:39 von

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbanker wollen weiter an der Politik der langsamen Zinserhöhungen festhalten. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 12. und 13. Juni hervorgeht, habe sich aber eine Debatte über die Frage entzündet, wie viele Zinserhöhungen noch notwendig seien, um die US-Wirtschaft langfristig auf einer stabilen Basis zu halten. Einige Fed-Vertreter hätten sich dafür ausgesprochen, dass es möglicherweise schon bald notwendig sei, die Wortwahl der Stellungnahme im Anschluss an eine Zinsentscheidung zu ändern.

Demnach hätten sich einige Notenbanker dafür ausgesprochen, dass in künftigen Stellungnahmen klar gestellt werden soll, dass der Leitzins "akkomodierend" sei, also die konjunkturelle Entwicklung stützt. Außerdem haben die Notenbanker klar gemacht, dass sie die jüngste Entwicklung im Handelsstreit genau beobachten. Dabei gehe es um Hinweise, die darauf hindeuten, dass eine Eskalation der Lage die Investitionen bremsen könnte.

Die Fed hatte im Juni ihren vergleichsweise langsamen geldpolitischen Straffungskurs fortgesetzt und den Leitzins in einer Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent angehoben. Es war die siebte Leitzinsanhebung seit der Zinswende im Dezember 2015. Bei der nächsten Zinssitzung im August wird die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung am Markt als gering eingeschätzt. Dagegen wird die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im September mit mehr als 80 Prozent beziffert./jkr/fba

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