US-Ölpreis verliert nach Draghi-Aussagen - Brent-Preis leicht im Plus

Donnerstag, 07.02.2013 18:30 von

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag keine einheitliche Richtung gezeigt. Vom Markt als zurückhaltend gewertete Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, zur weiteren Entwicklung der Konjunktur in der Eurozone konnten nur den Preis für US-Öl nachhaltig unter Verkaufsdruck setzen. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel am späten Nachmittag um 85 Cent auf 95,77 US-Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung verteuerte sich hingegen um 21 Cent auf 116,94 Dollar.

In der Spitze erreichte der Brent-Preis gegen Mittag bei 117,83 Dollar den höchsten Stand seit etwa fünf Monaten. Hier konnten die jüngsten Draghi-Aussagen im Anschluss an die EZB-Zinsentscheidung nur zeitweise für spürbaren Verkaufsdruck sorgen. Der Notenbankchef hatte nach Einschätzung von Experten mit einer "sanften verbalen Intervention" auf den jüngsten Höhenflug des Euro reagiert. Nach Einschätzung der Commerzbank zeichnete Draghi ein eher skeptisches Bild der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone.

US-amerikanische Ölexperten interpretierten die Draghi-Aussagen als Hinweis auf ein schwaches Wachstum in der Eurozone. Ein nur moderates Wachstum bedeutet und eine schwache Nachfrage nach Rohöl, hieß es. Mit seinen Aussagen habe der Notenbankchef zunächst den Kurs des Euro auf Talfahrt geschickt. Dann seien auch die Ölpreise teilweise unter Verkaufsdruck geraten.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 113,10 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/jsl

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