Unverändert negatives Sentiment am Ölmarkt

Mittwoch, 21.06.2017 16:33 von

Frankfurt/ Wien (Godmode-Trader.de) - Das vor knapp einem Monat beschlossene Abkommen zur Verlängerung der Förderkürzungen der OPEC und anderer wichtiger Ölproduzenten wie Russland ist im Grunde von der Wirklichkeit überholt worden. Denn die Förderbremse hat sich aufgrund ihres vergleichsweise geringen Volumens für die Ölpreisnotierungen nur zwischenzeitlich als Stütze erwiesen und letztlich nur wie ein Strohfeuer gewirkt. Die steigende Produktion in Ländern wie Libyen und Nigeria, vor allem aber in den USA hat die Einsparungen kompensiert. Zudem sind die schwimmenden Ölvorräte auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. Damit sind mit Öl beladene Tanker gemeint, die als Lager auf dem Meer genutzt werden. Das Überangebot am Ölmarkt bleibt also bestehen.

Wie bereits in den vergangenen Wochen wurden vereinzelt positive Nachrichten im Anschluss an die Verlängerung der Förderkürzungen konsequent wieder abverkauft. Dies lässt nach Einschätzung von Rohstoffexperten der DZ Bank nur den Schluss zu, dass viele Marktteilnehmer von einer weiteren Verschlechterung der Angebots- und Nachfragesituation am Ölmarkt ausgehen. Daran dürfte sich bis auf weiteres kaum etwas ändern, obwohl das Ölkartell laut dem iranischen Ölministerium bereits tiefergehende Förderkürzungen erwägt. „Die OPEC hat ihr Pulver vorerst nach der Einigung über eine Verlängerung der Förderkürzungen verschossen“, schreiben die DZ Bank-Analysten.

Weitere Themen