Unicredit entschuldigt sich bei Weidmann

Donnerstag, 14.11.2013 19:00 von

Die italienische Unicredit will ihre Geldprobleme durch eine Überweisung aus Deutschland lösen. Doch die Finanzaufsicht stellt sich quer. Zuletzt geriet sogar der Bundesbankchef deswegen in die Kritik - zu Unrecht.

Die dicken Kapitalpolster der HypoVereinsbank (HVB) wecken immer größere Begehrlichkeiten bei der italienischen Mutter Unicredit. Die Münchner könnten bis zu sieben Milliarden Euro nach Mailand überweisen, ohne dass ihre Kernkapitalquote unter das von den Aufsehern vorgegebene Minimum sinke, sagte der für Regierungsbeziehungen zuständige Unicredit-Manager Giuseppe Scognamiglio laut einem Bericht der „Financial Times“.

Dass dies derzeit nicht geschehe, liege nur am Misstrauen Deutschlands gegenüber Italien, sagte der Banker und berief sich dabei auf angebliche Aussagen von Jens Weidmann, dem Präsidenten der Deutschen Bundesbank.

Unicredit sah sich am Donnerstagabend gezwungen, zurückzurudern und sich bei Weidmann für die „falsche und unbegründete“ Äußerung ihres Mitarbeiters zu entschuldigen. Die Bank sprach einen Tag vor dem Fußball-Länderspiel Italien gegen Deutschland von einem „bedauernswerten Vorfall“. Scognamiglio habe in letzter Zeit nicht mit Weidmann gesprochen und dem Bundesbankchef falsche Äußerungen zugeschrieben.

Die Posse um Scognamiglio unterstreicht jedoch erneut, wie unzufrieden italienische und andere ausländische Banken mit dem Vorgehen der deutschen Finanzaufsicht sind. Die Bafin verhindert seit der Finanzkrise, dass zu viel Kapital und Liquidität von deutschen Bank-Töchtern an ihre ausländischen Mütter abfließt. Sie reagiert damit auch auf die Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008: Die deutsche Einlagensicherung musste damals einspringen, als die Deutschland-Tochter mit in den Abgrund gezogen wurde. Von den Beschränkungen sind in Deutschland auch Institute wie ING-Diba oder die Rabobank betroffen, die HVB ist aber mit Abstand der größte Fall.

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