„Unanständige Boni“

Montag, 06.02.2017 15:46 von

Die SPD ist im Umfragehoch. Mit einem Gerechtigkeitswahlkampf will Martin Schulz die Union angreifen. Doch eine Millionen-Abfindung bei VW könnte die Kampagne verhageln. Der Kanzlerkandidat musste reagieren.

Mit dem Slogan „Zeit für mehr Gerechtigkeit“ will  SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in den Wahlkampf ziehen. Doch die Kampagne droht Schaden zu nehmen, weil der Fall der VW-Managerin und Parteigenossin Christine Hohmann-Dennhardt nicht recht zur Gerechtigkeitsdebatte passen mag. Das hat auch Schulz mittlerweile erkannt, auch wenn es etwas dauerte. Er distanzierte sich nun mit deutlichen Worten: „Leute, die unserer Partei angehören und für 13 Monate zwölf Millionen kriegen, halte ich nicht für gerechtfertigt. Ich sage in aller Klarheit, dass ich damit nur schwer leben kann.“

Hohmann-Dennhardt erhält nach gut einjähriger Tätigkeit für VW eine Abfindung von rund 13 Millionen Euro. Die ehemalige SPD-Ministerin bestätigte selbst, dass die Summe eine Entschädigung dafür enthalte, dass sie vorzeitig aus dem Vorstand von Daimler ausgeschieden war, um Anfang 2016 zu VW wechseln zu können. Der Vorgang ist umso pikanter als dass der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) qua Amt dem VW-Aufsichtsrat angehört, der Millionenabfindung also zugestimmt hat.

Am Montag nun stellte sich die SPD-Führung demonstrativ hinter Schulz. „Im Namen der gesamten Parteispitze unterstütze ich ausdrücklich die deutliche Stellungnahme von Martin Schulz zu den horrenden Managergehältern“, sagte SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel in Berlin. „Überhöhte, unangemessene und damit unanständige Vergütungen und Boni sind aus unserer Sicht nicht gerecht“, betonte Schäfer-Gümbel.

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