UBS entkommt Strafe im Libor-Skandal

Freitag, 22.11.2013 07:00 von

Insidern zufolge erhält die Schweizer Großbank Immunität in der Affäre um manipulierte Referenzzinssätze. Im Tausch erhalten die EU-Kartellwächter Daten anderer mutmaßlicher Übeltäter – und diese toben.

Wie zuvor schon der britischen Barclays haben EU-Behörden nun auch der Schweizer Großbank UBS Immunität zugesichert. Das schreibt das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Damit wären zwei der größten Banken Europas, die in die Affäre verwickelt sind, aus dem Schneider. Im Gegenzug müssen die Banken mit den EU-Kartellwächtern zusammen arbeiten, und ihnen Informationen zu anderen mutmaßlichen Übeltätern liefern, heißt es im Bericht.

Einem Reuters-Bericht zufolge wollen EU-Kartellwächter im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal rund sechs Banken mit Milliardenbußen bestrafen. Die Immunität für UBS und Barclays sind dank EU-Richtlinien möglich, mit denen Informanten Straffreiheit zugesichert werden kann. Anders als Finanzhüter haben die Kartellwächter es schwerer, illegale Machenschaften zu beweisen. Sie sind auf Informanten angewiesen. Die UBS, Barclays sowie andere Banken haben bereits bezahlt, nachdem sie sich mit den Aufsehern geeinigt hatten.

Bei den Banken, denen noch immer Kartellstrafen drohen, hat die neueste Wende Wut ausgelöst. Ein Branchenvertreter beschrieb die Stimmung der Zeitung gegenüber als „absolut geladen“. Top-Manager tobten wegen des angeblich ungerechten Systems. Die Kartellwächter hatten vor zwei Jahren mit den Ermittlungen begonnen. Im Fokus stehen Medienberichten zufolge die Deutsche Bank, die Royal Bank of Scotland und die französische Societe Generale.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könnten die Ermittlungen bereits in wenigen Wochen abgeschlossen werden. Der Libor-Skandal war 2008 ans Licht gekommen. Banker verschiedener Institute haben den Referenzzinssatz, nach dem sich Banken weltweit richten, zu ihren Gunsten manipuliert und für die Weltwirtschaft Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe verursacht.

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