Türkische Lira befindet sich erneut auf Talfahrt

Freitag, 17.08.2018 12:05 von

Die türkische Lira gibt gegen Mittag wieder stark nach. Zwischenzeitlich fiel ihr Kurs um sieben Prozent. Die Telefonkonferenz des Finanzministers vom Donnerstag scheint keine Früchte zu tragen.

Die Erholung der türkischen Lira ist vorerst beendet. Zwischenzeitlich fiel der Kurs um sieben Prozent. „Wir sind kurz vor dem Wochenende, da überlegt sich jeder zwei Mal, ob er noch Lira halten will“, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.

Etwas Beruhigung in den Markt brachte zuletzt die Zusage milliardenschwerer Direktinvestitionen aus Katar, die Mitte der Woche bekannt wurde, sowie eine Telefonkonferenz mit rund 3000 Investoren. Während dieser Telefonkonferenz hatte der türkische Finanzminister Berat Albayrak am Donnerstag erklärt, sein Land wolle weder um Hilfen beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nachsuchen, noch stünden Kapitalverkehrskontrollen an.

Laut Leuchtmann habe die Telefonkonferenz des türkischen Finanzministers Berat Albayrak am Donnerstag jedoch nur heiße Luft produziert. „Es war gut, dass er der Inflationsbekämpfung 'Top-Priorität' einräumte. Doch sagte er halt auch, dass Geldpolitik zur Inflationsbekämpfung nicht ausreicht.“ Das sei zwar prinzipiell richtig. „Doch ohne Geldpolitik ist alles andere, was gegen Inflation unternommen wird, nichts.“ Die türkische Zentralbank hatte entgegen der allgemeinen Erwartungen den Leitzins trotz des Lira-Verfalls zuletzt nicht angehoben. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sprach sich mehrfach gegen hohe Zinsen aus und betonte, er wolle stärkeren Einfluss auf die Geldpolitik nehmen.

Als Gründe für den Wertverlust der Lira waren am Markt die von den USA verhängten Sanktionen gegen das Land sowie Sorgen über die Unabhängigkeit der Zentralbank des Landes genannt worden. In der deutschen Wirtschaft, die mit über 6500 Firmen in der Türkei vertreten ist, war zuletzt von einer verschlechterten Zahlungsmoral türkischer Geschäftspartner die Rede.

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