Türkei vor dem Crash? Worauf Lira-Anleger nun hoffen (müssen)

Montag, 10.09.2018 13:30 von

Lange hat Präsident Erdogan das Ausmaß der türkischen Krise verschwiegen. Um einen Crash zu verhindern, gibt es nur noch einen Ausweg.

Die Lage in der Türkei spitzt sich immer weiter zu. Staatschef Recep Tayyip Erdogan und seine Minister üben sich in Beschwichtigungen, während der Kurs der Lira immer weiter nachgibt: Die Landeswährung hat seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar mehr als 40 Prozent an Wert verloren, was Importe immer teurer macht.

Neue Zahlen zeigen, dass damit auch der türkische Aufschwung enden könnte, der bislang dabei geholfen hat, Erdogans Macht zu sichern. Es ist nicht lange her, da fürchteten Beobachter noch eine Überhitzung der Wirtschaft. Heute sorgen sich immer mehr Anleger und Unternehmer vor einem Crash.

Hauptproblem ist das abnehmende Vertrauen von Bürgern und Investoren. So ist der Einkaufsmanagerindex, der die Konsumlust der türkischen Verbraucher misst, bereits seit Mai auf Talfahrt.

Und nun wächst angesichts der Währungskrise auch die Wirtschaft immer langsamer. Zwar legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2018 um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Zu Jahresbeginn hatte das Plus aber noch bei 7,3 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die Wirtschaft um weniger als 0,5 Prozent.

Den letzten Boom verzeichnete die Türkei kurz vor der Präsidentschaftswahl Ende Juni, auch aufgrund hoher Staatsausgaben. Dieser künstliche Aufschwung, von dem etwa die Bauindustrie profitiert hatte, ist vorbei. „Alles deutet darauf hin, dass die Wachstumsdynamik nach der Lira-Krise von Juli bis August zu einem abrupten Stillstand kam“, erklärt Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Die aktuelle Statistik liefere „nur noch einen Blick in die Vergangenheit, weil sich seither so schnell so viel geändert hat“.

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