Top-Performer 2014: Platin, Palladium und Nickel - wer hätte damit gerechnet

Mittwoch, 21.05.2014 12:01 von

Einen sehr interessanten Artikel zur Entwicklung am Markt für Metalle der Platingruppe veröffentlichte gestern die kanadische Financial Post. Nach Ansicht der Autoren hat sich eine geopolitische Situation aufgebaut, die „dramatische weltweite Auswirkungen" auf die Metalle der Platingruppe haben dürfte. Einen Meinung, die auch Greg Johnson, CEO der Platingesellschaft Wellgreen Platinum (WKN A1XBAJ / TSX-V WG) teilt. Analysten gehen davon aus, dass die Preise dieser Metalle in absehbarer Zeit auf neue Hochs steigen werden. In Südafrika, so die Financial Post, haben lange und teilweise tödliche Streiks in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit stetig steigenden Betriebskosten in den in enorme Tiefen reichenden Untertageminen den größten Platinproduzenten der Welt schwer zugesetzt. In Südafrika liegen 80% der weltweit bekannten Platinreserven und, so die FP, und die Credit Suisse habe berichtet, dass auf Grund des andauernden aktuellen Streiks dieses Jahr 1 Mio. Unzen Platin mehr im Boden verbleiben werden als zuvor gedacht. Und die Standard Bank Group (SBG) schätzt, dass dies, zusammen mit der steigenden Nachfrage, 2014 zu einem Marktdefizit von bis zu 795.000 Unzen Platin führen wird. Das entspräche rund 15% des weltweiten Angebots der Produzenten - und eine Erleichterung sei nicht in Sicht. Diese Angebotsprobleme seien größtenteils struktureller Natur, sodass davon ausgegangen werde, dass sie für die absehbare Zukunft fortdauern werden, hieß es weiter. Die Bank of America-Merrill Lynch geht davon aus, dass Platin 2014 im Schmitt 1.554 USD pro Unze kosten wird - nach 1.488 USD im vergangenen Jahr -, eine Unze des Edelmetalls 2015 durchschnittlich 1.775 USD pro Unze kostet, bevor der durchschnittliche Preis 2016 auf 1.775 USD je Unze steigen wird. Die Prognose der SBG, dass das Angebotsdefizit am Markt für Platin und Palladium bis Ende 2020 andauern wird, unterstützt dieser These. Für 2020 wird ein Platinpreis von 2.500 USD und ein Palladiumpreis von 1.250 USD pro Unze prognostiziert - trotz eines erwarteten Anstiegs des Recyclings. „Es steht außer Frage, dass die Platinproduzenten in Südafrika kämpfen müssen und dass es Jahre dauern könnte, bis sich die globale Produktion erholt hat," erklärte Wellgreen Platinums Greg Johnson laut FP, nachdem extrem lange Gehaltsverhandlungen mit 70.000 streikenden Arbeitern vergangene Woche ergebnislos blieben, was erneut zu Gewalt im südafrikanischen Platingürtel führte. Und abgesehen von den Problemen in Südafrika gibt es ja auch noch die Ukrainekrise, die weiteren Druck auf das Palladiumangebot, das „Schwestermetall" von Platin, ausübt. Und die Minenproduktion von Palladium geht laut FP ohnehin schon seit 2004 zurück. Internationale Sanktionen gegen Russland, das rund 40% des weltweiten Palladiums produziert, könnten Analysten zufolge, sagt die FP, den Preis auf mehr als 1.000 USD pro Unzen steigen lassen. Das heißt, geopolitische Faktoren könnten große Auswirkungen auf die wenigen auf Metalle der Platingruppe ausgerichteten Unternehmen haben, die in der „ersten Welt" tätig sind. Stillwater Mining (WKN 893759 / NYSE SWC), der größte nordamerikanische Produzent von Platingruppenmetallen und North American Palladium (WKN 858071/ TSX PDL) sind nur zwei aus einer Handvoll produzierender Unternehmen, die es Anlegern erlauben, außerhalb von sehr risikoreichen Regionen an der Entwicklung der Metalle der Platingruppe teilzuhaben. Doch selbst Stillwater und North American Palladium haben zuletzt Unternehmens- oder Finanzrestrukturierungen...



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