Tod nach Milliarden-Skandal: Steinhoffs früherer Chef Jooste gestorben

Freitag, 22.03.2024 10:50 von

Markus Jooste, der frühere Steinhoff-Vorstandschef, ist nach einer Schussverletzung gestorben. Sein Tod folgt kurz nach einer massiven Geldstrafe aufgrund des Bilanzskandals.


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Der ehemalige CEO des international agierenden Möbelkonzerns Steinhoff, Markus Jooste, ist tot. Nach Angaben der südafrikanischen Polizei verstarb der 63-Jährige in Hermanus an einer Schusswunde. Die Nationale Strafverfolgungsbehörde bestätigte seinen Tod, der nach Berichten südafrikanischer Medien ein Suizid gewesen sein könnte. Die genauen Umstände werden noch untersucht.

Diese tragischen Ereignisse ereignen sich nachdem die südafrikanische Finanzaufsichtsbehörde FSCA Jooste zu einer Geldbuße von umgerechnet etwa 23 Millionen Euro verurteilt hatte. Der Grund: falsche und irreführende Aussagen im Zusammenhang mit dem Steinhoff-Bilanzskandal. Jooste stand unter dem Vorwurf der Bilanzmanipulation in Milliardenhöhe, die das Unternehmen und seine Stakeholder schwer getroffen haben.

Der Skandal, der 2017 erstmals durch das Manager Magazin ans Licht kam, offenbarte signifikante Bilanzunregelmäßigkeiten und führte zu einem drastischen Verlust des Börsenwertes des Unternehmens. Steinhoff, einst als einer der größten Einzelhändler weltweit betrachtet, musste sich in der Folge mit seinen Gläubigern arrangieren und eine neue Unternehmensstruktur außerhalb der Börsennotierung etablieren.

Die juristischen Auseinandersetzungen um Steinhoff setzen sich fort. In Deutschland beginnt ein neuer Prozess gegen einen ehemaligen Manager des Konzerns, dem Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen wird. Dies unterstreicht die weitreichenden Konsequenzen des Skandals, der die Notwendigkeit einer stringenten Finanzüberwachung und -regulierung verdeutlicht.

Steinhoff, mit Wurzeln in Niedersachsen und heute mit Hauptsitz in Amsterdam, versucht derweil, die Vertrauenskrise zu überwinden und sich neu zu positionieren. Der Fall Jooste und die damit verbundenen juristischen Verfahren werfen jedoch weiterhin einen langen Schatten auf das Unternehmen und seine Zukunft.

Quellen: manager-magazin, dpa-AFX

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