Tesla-Werk in Grünheide nach mutmaßlichem Brandanschlag durch Umweltaktivisten gestoppt

Dienstag, 05.03.2024 09:25 von

Die Produktion im Tesla-Werk in Grünheide wurde durch einen umfangreichen Stromausfall abrupt gestoppt, und Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt. Hintergrund des Ausfalls könnte ein Brandanschlag auf eine Stromanlage sein. Parallel dazu wächst der Widerstand gegen die Erweiterungspläne des Werks, mit Umweltschützern, die zur Aktion aufrufen.


12. April 2019 Fremont / CA / USA - Außenansicht der Tesla-Fabrik in der East San Francisco Bay Area, Kalifornien - ©iStock

Am frühen Dienstagmorgen des 5. März 2024 kam die Produktion im Tesla-Werk in Grünheide, östlich von Berlin, aufgrund eines umfangreichen Stromausfalls zum Stillstand. Mitarbeitende, die zur Frühschicht erschienen, wurden nach Hause geschickt, ohne eine offizielle Erklärung für den Vorfall zu erhalten. Einige Mitarbeiter berichteten von ihrer Verwirrung und den Gesprächen untereinander vor dem Werkstor, in der Hoffnung auf mehr Informationen.

Der Ausfall scheint auf einen brennenden Strommast in der Nähe von Goßen-Neu Zittau zurückzuführen zu sein, wo die Feuerwehr frühmorgens gegen 5:15 Uhr zu Löscharbeiten gerufen wurde. Ein Sprecher der Polizei erklärte, dass durch den Brand der Strom in der Umgebung ausgefallen sei. Berichte legen nahe, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, was die Polizei dazu veranlasste, Ermittlungen wegen Brandstiftung aufzunehmen.

Parallel dazu intensiviert sich der Widerstand gegen die Erweiterungspläne Teslas in der Region. Umweltschützer, unterstützt von einem breiten Spektrum aus der Bevölkerung, darunter auch prominente Aktivisten wie Carola Rackete, fordern einen Stopp der Erweiterung und kritisieren die Umweltauswirkungen des Werks. Insbesondere der geplante Ausbau auf einem rund 120 Hektar großen Areal, das teils in einem Wasserschutzgebiet liegt, steht in der Kritik. Die Umweltbewegung bemängelt zudem die Auswirkungen des Lithiumabbaus für Batterien und sieht in der aktuellen Strategie zur E-Mobilität keine nachhaltige Lösung für die Klimakrise.

Diese Vorfälle setzen Tesla unter erhöhten Druck, nicht nur bezüglich der unmittelbaren Produktionsausfälle, sondern auch in Bezug auf die langfristige Strategie und das Verhältnis zur lokalen Bevölkerung und Umweltbewegung. Die Forderungen nach einer umweltfreundlicheren und von der Gemeinschaft unterstützten Unternehmensführung werden lauter, während die Debatte um die Expansion Teslas in Grünheide die gesellschaftlichen Spannungen zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz verdeutlicht.

Quellen: Handelsblatt, dpa AFX

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