Telekom-Chef Höttges teilt im Streit um Vectoring gegen die Konkurrenz aus

Mittwoch, 25.05.2016 10:24 von

KÖLN (dpa-AFX) - Telekom-Chef Tim Höttges geht im Streit um die umstrittene geplante Vectoring-Technik hart mit den Rivalen im Festnetz ins Gericht. "Unsere Wettbewerber kritisieren und jammern in einer Tour", sagte er am Mittwoch laut Mitteilung auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns in Köln. Er verwies auf die eigenen Investitionen in die Netze und warf den Konkurrenten im Breitbandfestnetz vor, zu wenig Geld in den Netzausbau zu stecken.

Mal kritisierten die Rivalen die Telekom für die falsche Technik, mal für den schleppenden Ausbau, sagte er. Sobald die Telekom aber ausgebaut habe, böten genau diese Kritiker dann ihre Leistungen unter eigenem Namen auf dem Telekom-Netz an. Die Telekom investierte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 10,8 Milliarden Euro, knapp 14 Prozent mehr als 2014.

Wettbewerber monieren insbesondere, dass die Telekom in einem bestimmten Netzbereich das DSL-Vectoring exklusiv betreiben will. Die Bonner führen dafür technische Gründe an. Die Bundesnetzagentur hatte dem Vorhaben zugestimmt, die EU-Kommission nimmt die Entscheidung derzeit jedoch unter die Lupe. Beim Vectoring können in herkömmlichen Kupferkabel-Leitungen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Die Telekom führt ins Feld, dass die Breitbandziele der Bundesregierung für schnelleres Internet in der Fläche ohne die umstrittene Technik nicht zu erreichen seien./men/she/stb

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