Tausende protestieren gegen Fusion mit Praxair

Donnerstag, 27.04.2017 14:08 von

Linde-Aufsichtsratschef Reitzle will die Fusion mit Praxair um jeden Preis. Europaweit demonstrierten nun tausende Mitarbeiter des Konzerns gegen die Pläne. Ein Betriebsrat nennt Reitzles Vorgehen "erpresserisch".

Tausende Linde-Mitarbeiter haben am Donnerstag gegen die geplante Fusion ihres Konzerns mit dem US-Rivalen Praxair demonstriert. Nach Gewerkschaftsangaben versammelten sich an europaweit 30 Standorten mehr als 2500 Beschäftigte. "Wir brauchen diesen Merger nicht. Wir wollen diesen Merger nicht", rief Betriebsrat Hans Peter Kaballo den rund 800 Demonstranten vor der Münchner Konzernzentrale zu. "Wir sind stark genug, eigenständig zu bleiben." Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler nannte das Vorgehen von Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle "schäbig" und "erpresserisch". "Wir wollen diese Fusion nicht, weil wir der Meinung sind, dass Menschen wichtiger sind als Profite", sagte er. Die Gewerkschaften befürchten den Abbau tausender Stellen und den Verlust der Mitbestimmung nach einer Fusion mit den Amerikanern.

"Es geht hier vor allem darum, Herrn Reitzle zu befriedigen. Aber diesen Gefallen werden wir ihm nicht tun", rief Wechsler. Er forderte die Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat sowie die Belegschaft dazu auf, sich weiterhin gegen den 60 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss zu stemmen. "Kämpft so weiter, dann werden wir gewinnen." Die Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat sollten sich ebenfalls gegen Reitzle wenden. "Machen Sie sich nicht zu Handlangern des Ausverkaufs eines 137-jährigen Traditionsunternehmens hier in München."

Linde-Aufsichtsratschef Reitzle hatte angekündigt, zur Not auch gegen den Widerstand der Belegschaftsvertreter mit aller Macht den weltgrößten Industriegasekonzern zu schmieden. Die Demonstranten fühlen sich von ihm verschachert: "Wolfgang Reitzle - Wir haben Ihnen vertraut, Sie haben uns verraten", war auf einem Transparent zu lesen. "Fusion unter Gleichen bedeutet viele Leichen", auf einem anderen.

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