Strenge Passagierentschädigungen bringen Anbieter in Bedrängnis – Treibt die EU Airlines in die Pleite?

Sonntag, 04.11.2018 08:46 von

Fluggesellschaften geben den strengen EU-Vorgaben für die Entschädigung von Passagieren die Schuld daran, dass immer mehr Airlines scheitern.

Small Planet, Azur Air, Primera Airlines, Cello Aviation, Cobalt Air – im Monatsrhythmus müssen europäische Fluggesellschaften Insolvenz anmelden. Ein Ende ist nicht in Sicht, der harte Winter mit der in der Luftfahrt so typischen Nachfrageschwäche kommt erst noch.

Ryanair-Chef Michael O’Leary prognostiziert deshalb weitere Pleiten und hat auch schon einen Kandidaten im Visier. „Norwegian dümpelt ja jetzt schon länger vor sich hin und geht im Winter in die Knie“, sagte er vor einigen Tagen dem Branchendienst Airliners.de. 

Auch wenn beim Thema Pleite der Fingerzeig auf eine bestimmte Airline fragwürdig ist, mit seiner grundsätzlichen Einschätzung steht O’Leary nicht alleine. „Eine meiner größten Sorgen ist, dass es für weitere Airlines diesen Winter schwierig wird. Wir sehen ja bei allen im Markt, wie die schwierige Situation die Kosten in die Höhe getrieben hat“, sagt Roland Keppler, der Chef von Tuifly.

Immer stärker wird in der Branche deshalb ein Thema diskutiert: Sind die strengen Vorgaben der EU im Hinblick auf Entschädigungen bei Verspätungen und Flugausfällen mit Schuld am Airline-Sterben? Anbieter wie Primera Air oder Small Planet haben die hohen Kompensationszahlungen als einen der Gründe für den Gang zum Insolvenzgericht genannt.

Passagierrechte wurden ausgeweitet

„Die EU-Passagierrechteverordnung ist ein wesentlicher Treiber der aktuellen Pleitewelle“, sagt Jens Bischof, CEO von SunExpress, einem Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines: „Zweistellige Millionenbeträge pro Jahr für Fluggastkompensationen sind für eine kleinere Airline nicht so einfach wegzustecken. Das muss einmal klar gesagt werden.“ Und nicht alles liege in den Händen und der Verantwortung der Airlines.

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