Österreich-Wahl belastet Gemeinschaftswährung

Montag, 16.10.2017 18:02 von

Mit 1,1791 US-Dollar notiert der Euro am Montagmorgen schwächer. Kopfschmerzen bereitet Börsianern der Ausgang der Wahl in Österreich, unter anderem wegen der Folgen für die europäische Integration, sagen Analysten.

Wegen möglicher Verzögerungen bei der europäischen Integration haben sich einige Anleger am Montag aus dem Euro zurückgezogen. Zuletzt wurde die von der weiteren Entwicklung im Katalonien-Konflikt geschwächte Gemeinschaftswährung bei 1,1798 Dollar gehandelt. Der Dollar hatte damit 0,8472 (0,8467) Euro gekostet. Kopfschmerzen bereite Börsianern der Ausgang der Wahl in Österreich, urteilte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

„Mit einer Koalition aus ÖVP und FPÖ wird eine engere (finanz-)politische Verzahnung der EU- und Euro-Staaten nicht gerade wahrscheinlicher. Für die hoch verschuldeten Euro-Staaten ist das Wahlergebnis mit Sicherheit keine gute Nachricht.“ Der österreichische Aktienmarkt gab gegen den europäischen Trend ebenfalls nach und büßte 0,3 Prozent ein.

Ein weiterer Belastungsfaktor seien die Landtagswahlen in Niedersachsen, sagte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. Die Verluste der dortigen CDU verschlechterten die Position von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Damit steigt aus Sicht von Euro-Investoren die Gefahr, dass Merkel in den auf Bundesebene nun im Fokus stehenden Koalitionsverhandlungen zu größeren Zugeständnissen an die Liberalen gedrängt werden könnte, deren Europa-Standpunkte dem Devisenmarkt wenig gefallen dürften.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1810 Dollar festgesetzt. Am Wochenende hatte US-Notenbankchefin Janet Yellen gesagt, dass sie vor dem Hintergrund der robusten US-Konjunktur ein baldiges Anziehen der Inflation erwartet. Die Einschätzung der Fed-Präsidentin, dass die zuletzt ungewöhnlich schwache Preisentwicklung nicht von langer Dauer sei, bestimme am Morgen den Devisenhandel, kommentierte Experte Ray Attrill von der National Australia Bank.

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