Steht Öl vor einem neuen Abwärtstrend?

Dienstag, 27.06.2017 13:12 von

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise pendelten gestern zwischen Gewinn und Verlust hin und her. Die Notierung für Brent-Öl geriet am Montagnachmittag kurzzeitig unter Druck, schaffte es aber wieder über 46 US-Dollar je Barrel zu klettern. Heute steht ein Aufschlag beim Barrel Nordseeöl von knapp 1,5 Prozent auf 46,60 US-Dollar zu Buche.

Die Analysten der Commerzbank erklären die steigenden Preise mit dem Verhalten der spekulativen Anleger. Diese hätten ihre Netto-Long-Positionen deutlich abgebaut. Im Gegenzug stiegen die Short-Positionen auf ein neues Rekordhoch. Der dadurch implizierte „Rekordpessimismus“ am Markt lege nahe, dass die „Marktbereinigung“ abgeschlossen sei. Dennoch seien für die weitere Entwicklung die kommenden Nachrichten entscheidend.

Nach Einschätzung von Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Z-Invest in Köln, könnte sich der Abwärtstrend bei den Rohölpreisen in den kommenden Wochen fortsetzen. Der Fachmann begründet seine Skepsis mit der politischen Krise um Katar, die in einen endgültigen Zerfall der OPEC münden könnte. „Der Kern der OPEC wird instabil“, beobachtet Zimmer. Eine weitere Schwächung werde das Preiskartell seiner Einschätzung nach kaum überleben. „Die Interessen der einzelnen Mitgliedsstaaten sind grundverschieden, und Aktionen wie die gegen Katar sorgen eher dafür, dass bereits verabredete Kürzungen wieder in Frage gestellt werden." Gerade erst hatten sich Saudi-Arabien und Russland darauf verständigt, die Ölfördermenge noch länger zu drosseln. Diese Maßnahme hat allerdings noch keinen durchschlagenden Erfolg gehabt.

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