Sprengung von Geldautomaten – Täter gehen immer aggressiver vor

Donnerstag, 19.04.2018 14:59 von

268 Mal versuchten Täter im vergangenen Jahr, Geldautomaten in Deutschland zu sprengen. Dabei nehmen sie immer öfter große Schäden in Kauf.

Nordrhein-Westfalen ist weiter Spitzenreiter, wenn es darum geht, Geldautomaten zu sprengen. 92 Mal jagten Täter 2017 dem Bundeskriminalamt (BKA) zufolge in NRW Automaten in die Luft, um an das Geld zu kommen. Deutschlandweit gab es 268 Versuche, gab das BKA am Donnerstag bekannt.

Zwar sank die Zahl insgesamt um 16 Prozent, doch gehen die Täter immer aggressiver vor. Über ein kleines Loch leiten sie in der Regel ein Gasgemisch in den Automaten ein. Sobald der dem Druck nicht mehr standhalten kann, explodiert er.

Erst Ende März wurde etwa bei der Sprengung eines Geldautomaten im nordrhein-westfälischen Spenge (Kreis Herford) das umliegende Wohn- und Geschäftshaus in Brand gesetzt und zerstört. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Die Täter konnten fliehen.

Für die bundesweit insgesamt leichte Absenkung könnten laut BKA „intensive polizeiliche Maßnahmen wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eingerichtete zentralen Ermittlungskommissionen sowie eine intensive Zusammenarbeit mit den niederländischen Strafverfolgungsbehörden“ verantwortlich sein.

Die meisten Fälle in NRW seien einer niederländischen Gruppierung von mehreren hundert Mann zuzuordnen, die dabei hochprofessionell vorgehe, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen. Die meisten Täter kommen aus den Niederlanden, da sich die gesprengten Geldautomaten zumeist in Gegenden mit zentraler Autobahnanbindung befinden.

Mit Sportwagen flüchteten sie dann so schnell, dass selbst Polizeihubschrauber nicht immer hinterherkommen würden. Während die Täter früher zurück in die Niederlande fuhren, suchten sie zuletzt öfter nähergelegene Verstecke innerhalb Deutschlands.

Auch 2018 gingen die Sprengungen munter weiter. Mindestens 82 Mal versuchten Täter bis zum 16. April Geldautomaten zu knacken, wie eine Umfrage des Handelsblatt unter zwölf Landeskriminalämtern ergab.

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