SPD spricht von „Barschel-Methoden“

Sonntag, 12.02.2017 10:08 von

Martin Schulz bringt die SPD der Union in Umfragen so nahe wie seit Jahren nicht. Aus Sicht der SPD greift die Union deswegen nun zu unlauteren Methoden und verbreitet "haltlose Gerüchte" über den SPD-Kanzlerkandidaten.

Wegen eines Papiers mit Vorwürfen gegen SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz werfen die Sozialdemokraten der Union „Barschel-Methoden“ vor. Parteivize Ralf Stegner sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir kennen es aus den Barschel-Jahren, dass die CDU, wenn es für sie eng wird, zu solchen Methoden greift: Haltlose Gerüchte verbreiten in der Hoffnung, dass was hängen bleibt.“ Ein Referent des damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel hatte den SPD-Oppositionsführer Björn Engholm bespitzeln lassen und ihn mit üblen Tricks unter Druck gesetzt. Barschel musste deshalb 1987 zurücktreten.

In dem Anti-Schulz-Papier, über das mehrere Medien berichten und das auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird vor allem Schulz' Amtsführung als Präsident des Europäischen Parlaments kritisiert. Laut „BamS“ sind die Verfasser Mitarbeiter der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament. Auch der „Welt am Sonntag“ liegt das Schreiben vor. Der Deutschlandfunk hatte bereits am Freitag darüber berichtet.

Der „Rhein-Neckar-Zeitung“ zufolge gibt es noch ein zweites Papier gegen Schulz, das in der Parteispitze der Union und in der Bundestagsfraktion kursiert. Es soll sehr viel persönlichere Angriffe enthalten. Unionsstrategen listen darin dem Blatt zufolge mögliche Schwachstellen und Angriffspunkte des SPD-Kanzlerkandidaten auf.

Auch verbal gehen Unionspolitiker gegen Schulz an. Die CDU hält ihm Profillosigkeit vor und will den neuen Hoffnungsträger der Traditionspartei nun härter angehen. „Kein Mensch weiß, wofür der Kandidat Schulz steht“, sagte Generalsekretär Peter Tauber der „Welt am Sonntag“. „Die rot-grünen Länder verweigern sich bei Abschiebungen. Was sagt der Kandidat Schulz dazu?“, fragte er. Sich bei Twitter und Facebook feiern zu lassen, ersetze kein Programm.

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