Solarzollirrsinn geht in die zweite Runde

Freitag, 12.10.2012 13:20 von

Die USA gehen mit massiven Strafzöllen gegen chinesische Solarzellen vor. Die Entscheidung setzt die europäische Kommission gehörig unter Druck.

Vor wenigen Wochen erschütterten die Nachrichten über Pleiten und Insolvenzen in der Solarbranche Deutschland noch. Jetzt ist es ruhiger geworden. Einige Unternehmen wie etwa Sovello sind vom Markt verschwunden, andere wie Q-Cells haben neue finanzkräftige Eigentümer, wieder andere wie Conergy scheinen sich langsam aus eigener Kraft zu erholen. Der Markt hat sich gesund geschrumpft.

Doch die Ruhe in der Branche ist trügerisch. Die großen Umbrüche stehen noch bevor. Die Entscheidung des US-Handelsministeriums Solarzellen- und module aus China mit Einfuhrzöllen zwischen 18 und 250 Prozent zu belegen, wird weitreichende Folgen auch für Europa haben.

Die Anti-Subventionszölle gehen auf eine Klage der von sieben amerikanischen Solarunternehmen zurück, die Klage bei der US-Behörde eingereicht hatte. Zu den Kläger zählt auch die amerikanische Tochter des deutschen Solarunternehmen Solarworld. Der Kurs des Bonner Unternehmens reagierte prompt auf die Nachrichten aus den USA. Das hat der Konzern auch dringend nötig, denn hierzulande kämpft Solarworld mit tiefroten Zahlen. Die USA sind einer der wichtigsten Märkte für Hersteller von Solarzellen.

Der Chef der Solarworld-US-Tochter Gordon Brinser kommentierte den Beschluss gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg mit den Worten: Durch die Entscheidung des Handelsministeriums hat die Industrie wieder die Chance, ihre Position gleichberechtigt zurückzuerobern. Ob diese Rechnung so aufgeht, bleibt abzuwarten.

China kontert mit Zöllen auf Polysilizium

Denn China geht prompt mit eigene Zöllen gegen ausländische Hersteller vor. Chinesische Produzenten haben ein entsprechendes Anti-Dumping-Verfahren gegen Polysilizium aus Europa beim Handelsministerium angestoßen. Polysilizium ist einer der wichtigsten Rohstoffe bei der Produktion von Solarmodulen.

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