SJB FondsEcho. OVID Infrastructure HY Income UI .
Donnerstag, 30.11.2017 20:22 von SJB
SJB
FondsEcho. Infrastruktur.
Investiert. OVID
Infrastructure HY Income UI (DE000A112T83). Wer einen
vergleichsweise stabilen Sektor innerhalb der höherverzinsten
Unternehmensanleihen sucht, sollte den globalen Infrastruktursektor nicht
außer Acht lassen. Hier ist eine rege Emissionstätigkeit von attraktiv
verzinsten und zugleich liquiden Bonds zu verzeichnen, die gerade in der
aktuellen Niedrigzinsphase regelmäßige Erträge bei vertretbarem Risiko
versprechen. Der Kapitalbedarf
für Investitionen im Bereich der Infrastruktur ist hoch und wird in vielen
Fällen durch die Ausgabe von Anleihen gedeckt. In vielen wichtigen
Industrienationen ist die Infrastruktur in die Jahre gekommen, was einen
erheblichen Sanierungsaufwand mit sich bringt. Zudem müssen
Infrastruktureinrichtungen laufend verändert, verbessert oder erweitert
werden dies gilt insbesondere für die Schwellenländer. Ein großer
Vorteil von Infrastruktur-Investments ist ihre relative
Konjunkturunabhängigkeit: Ob die Wirtschaft läuft oder nicht, früher oder
später muss immer in Infrastruktur investiert werden. Michael Gollits (von
der Heydt & Co AG), der den OVID Infrastructure HY Income Fund als
Portfolioadvisor betreut, hebt die besonderen Vorzüge dieser Anlageklasse
hervor: Das Risiko-Rendite-Verhältnis von Infrastruktur-Investments sei
überdurchschnittlich und mache die Assetklasse vor allem für langfristig
ausgerichtete Anleger interessant, betont der Marktstratege. Gollits, der
sich seit vielen Jahren mit den Anlagethemen Infrastruktur und High Yield
beschäftigt und als anerkannter Experte auf diesen Gebieten gilt, hebt
hervor: Viele Investments in Infrastruktur können solide laufende Erträge
liefern und zugleich für Inflationsschutz, eine geringe Volatilität und
Wertbeständigkeit sorgen. Der OVID
Infrastructure HY Income Fund UI R (WKN A112T8, ISIN DE000A112T83) wurde
im Oktober 2014 aufgelegt und hat damit gerade sein dreijähriges Jubiläum
gefeiert. Im laufenden Kalenderjahr konnte der Fonds bislang ein Plus von
+4,31 Prozent in der FondsWährung Euro erzielen, das FondsVolumen liegt
aktuell bei 34,4 Millionen Euro. Eine Benchmark verwendet der
Hochzinsanleihen-Fonds, dessen Portfolio 79 Anleihen enthält und
geographisch breit über 24 Länder diversifiziert ist, nicht. Besonders für
langfristige Investoren von großem Interesse ist die dauerhaft hohe
jährliche Ausschüttung, die in den vergangenen beiden Jahren zwischen 3,6
und 3,8 Prozent betragen hat. Wie sieht die Anlagestrategie von
FondsManager Gollits im Detail aus? FondsStrategie.
Anlagehorizont. Langfristig. Der OVID Infrastructure HY Income Fund UI R
strebt eine
angemessene und stetige Wertentwicklung an, die er durch die
schwerpunktmäßige Investition in Anleihen von Unternehmen, die im
Infrastruktursektor tätig sind, zu erreichen sucht. Das Anlageuniversum
umfasst vor allem Anleihen von Infrastrukturunternehmen, Anleihen, die mit
Infrastrukturprojekten hinterlegt sind (Projektbonds) sowie Master Limited
Partnerships (MLPs). Die von FondsManager Michael Gollits ausgewählten
Anleihen besitzen überwiegend High-Yield-Charakter und bewegen sich
unterhalb des Investment-Grade-Spektrums dafür können diese
Schuldpapiere ein vergleichsweise hohes Ertragspotenzial aufweisen. Die
Titelselektion des Marktexperten erfolgt auf der Basis eines
regelbasierten, fundamental orientierten Investmentprozesses, wobei ein
unternehmerisch geprägter, langfristig orientierter Ansatz verfolgt wird.
Die Auswahl der Zielinvestments wird von Gollits nach einem schrittweise
durchgeführten Bottom-Up-Verfahren vorgenommen: Im ersten Schritt wird das
Universum investierbarer Anleihen nach geographischen und sektoralen
Kriterien sowie den Anforderungen an Laufzeit und Mindestrendite
gescreent. Danach wird das so ermittelte Investmentpotenzial einer
umfassenden Unternehmens- und Finanzanalyse unterzogen. Zuletzt werden die
Anleihebedingungen geprüft und eine Vergleichsbetrachtung zum Sektor
durchgeführt. Einen besonderen Schwerpunkt legt der FondsManager auf das
adäquate Risikomanagement: So wird auf FondsEbene eine übergeordnete
Risikosteuerung angewandt, die wöchentlich auf der Basis von
Fundamentaldaten und Behavioral Finance zu klaren Empfehlungen auf
Marktebene führt. Zusätzlich erfolgt eine Betrachtung der aktuellen
Entwicklung im Hinblick auf das makroökonomische Umfeld,
Unternehmensmeldungen und Ratingentwicklungen. Eine laufende
Kennzahlenanalyse auf Einzeltitel- und Portfolioebene rundet die
Risikokontrolle ab. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen
zusammengesetzt? FondsPortfolio.
Unternehmensanleihen. Bevorzugt. In der Asset
Allokation des OVID Infrastructure HY Income Fund liegen
Unternehmensanleihen mit einem Anteil von 89,19 Prozent des FondsVermögens
klar auf dem ersten Platz. Schuldpapiere von Finanzwerten (Non-Banking)
befinden sich mit 5,84 Prozent weit dahinter. Lediglich den Charakter
einer Beimischung besitzen Staatsanleihen, die 1,03 Prozent der
Vermögensbestände ausmachen. Bei den Restlaufzeiten der Anleihen im
Portfolio sind die Laufzeiten von 3 bis 5 sowie von 5 bis 7 Jahren am
stärksten vertreten. Das Rating der Infrastrukturanleihen im
FondsPortfolio bewegt sich zwischen BBB und B- und liegt damit unterhalb
des Investment-Grade-Bereichs. Die durchschnittliche Rendite befindet sich
bei 4,21 Prozent, die Duration liegt aktuell bei 3,79
Jahren. Welche
Ländergewichtung nimmt der OVID-Fonds vor? In der geographischen
Allokation liegen die Niederlande mit 16,23 Prozent Anteil auf dem ersten
Platz, gefolgt von Frankreich (14,20 Prozent). Die USA bringen es auf
einen Anteil von 9,67 Prozent am FondsVolumen, Luxemburg ist mit 8,36
Prozent im Portfolio vertreten. Italien und Deutschland befinden sich im
Mittelfeld der Ländergewichtung, Infrastrukturanleihen aus Indonesien,
Österreich und Kolumbien runden das Portfolio ab. Als Beispiele für
Unternehmen, in deren Anleihen der Infrastrukturfonds investiert, nennt
FondsManager Gollits den Delhi International Airport (Indien), die
deutsche Unitymedia AG oder CITIC Pacific, ein in Hongkong ansässiges
Konglomerat. Als Immobilienentwickler und Betreiber des Tunnels zwischen
Hong Kong Island und dem chinesischen Festland verfügt das Unternehmen
über regelmäßige und zugleich hohe Erträge. FondsVergleichsindex.
Korrelation. Durchschnittlich. Für unsere
unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den OVID
Infrastructure HY Income Fund dem FTSE Euro Corporates Price Index (5
bis 7 Jahre) als Benchmark gegenübergestellt. Über drei Jahre ist die
Korrelation mit dem Index für europäische Unternehmensanleihen mittlerer
Laufzeit mit 0,52 durchschnittlich stark ausgeprägt, für ein Jahr geht die
Korrelationskennziffer auf 0,27 zurück. Somit liegt die Parallelität der
Kursverläufe auf keinem hohen Niveau, die Notierungen von Fonds und
SJB-Vergleichsindex bewegen sich weitgehend eigenständig. Dies findet
seinen Niederschlag in der Kennzahl R²: Für drei Jahre beträgt die
Kennziffer 0,27, über ein Jahr geht R² auf 0,07 zurück. Demnach haben sich
mittelfristig 73 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen,
kurzfristig sind es 93 Prozent. FondsManager Gollits hat mit seiner
globalen Auswahl an Schuldpapieren aus dem Infrastruktursektor eine
weitgehende Unabhängigkeit vom europäischen Markt für Corporate Bonds
erzielt ein Umstand, der das Investmentprodukt auch unter
Diversifikationsaspekten interessant macht. Der Tracking Error fällt mit
4,41 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat aus und illustriert, dass der
Anleihenstratege keine hohen aktiven Risiken in seinem Fonds eingeht.
Welche Schwankungsneigung hat das Rentenportfolio aus Infrastrukturtiteln
aufzuweisen? FondsRisiko.
Beta. Gedämpft. Der OVID
Infrastructure HY Income Fund verzeichnet für drei Jahre eine Volatilität
von 5,17 Prozent auf, die oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der
FTSE Euro Corporates Price Index (5 bis 7 Jahre)
mit 3,32 Prozent zu verzeichnen hat. Über ein Jahr nähern sich die
Volatilitätswerte des Infrastruktur-Fonds und des europäischen
Anleihenindex an: Jetzt beträgt die Vola des OVID-Fonds 2,35 Prozent,
während die von der SJB ausgewählte Benchmark eine fast identische
Schwankungsbreite von 2,32 Prozent an den Tag legt. Mit seinen etwas
ausgeprägteren Volatilitätszahlen liegt das aktiv gemanagte FondsProdukt
im Risikovergleich mit der passiven Benchmark nur auf Platz zwei in
beiden untersuchten Zeithorizonten ist die Schwankungsanfälligkeit des
Portfolios höher. Was trägt die Beta-Analyse zur FondsBewertung
bei? Der
Infrastruktur-Fonds aus dem Hause OVID verzeichnet ein unter Marktniveau
liegendes Beta von 0,83 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum geht die
Risikokennzahl weiter auf 0,30 zurück und liegt damit klar unter dem
Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der
Beta-Werte auf Dreijahressicht bekräftigt das positive Szenario aus
FondsPerspektive: In 19 der letzten 26 betrachteten Einzelzeiträume war
das Fonds-Beta geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert und nahm
einen Betrag von 0,30 im Tief an. Dem stehen lediglich sieben
Einjahresperioden gegenüber, in denen die Wertschwankungen des
High-Yield-Fonds über denen der Benchmark lagen und das Beta Werte
zwischen 1,08 und 1,65 erreichte. Die mehrheitlich geringere
Marktsensitivität des OVID-Produktes macht deutlich, dass das von
Anleihenstratege Gollits zusammengestellte Portfolio über eine attraktive
Risikostruktur verfügt welche Renditen kann der Marktexperte
erzielen? FondsRendite.
Alpha. Generiert. Per 27. November
2017 hat der OVID Infrastructure HY Income Fund UI R über drei Jahre eine
kumulierte Wertentwicklung von +4,71 Prozent in Euro aufzuweisen, was
einer Rendite von +1,54 Prozent p.a. entspricht. Angesichts der Tatsache,
dass der Schwerpunkt des FondsPortfolios auf der Erzielung attraktiver
Renditen bei gleichzeitigem Kapitalerhalt liegt, eine überzeugende
Performance! Die Qualität dieser Wertentwicklung wird im Kontrast zum FTSE
Euro Corporates Price Index (5 bis 7 Jahre) noch deutlicher: Der
europäische Rentenindex für Unternehmensanleihen mittlerer Laufzeit
verzeichnet im selben Zeitraum eine leicht negative Gesamtrendite von
-0,19 Prozent auf Eurobasis bzw. ein Ergebnis von -0,06 Prozent jährlich.
Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr kann der OVID-Fonds
seine Vormachtstellung ausbauen: Mit einer Wertentwicklung von +5,90
Prozent in Euro erzielt er die klar bessere Performance als der
Referenzindex mit -0,34 Prozent. Der durchgängig erwirtschaftete
Renditevorsprung macht das OVID-Produkt zum Gesamtsieger im
Performancewettstreit. Die
überdurchschnittliche Wertentwicklung im Vergleich zu europäischen
Corporate Bonds manifestiert sich auch in dem positiven Alpha, das über
drei Jahre bei 0,14 liegt. Auf Jahressicht befindet sich die
Renditekennzahl mit 0,49 noch stärker im grünen Bereich. Der rollierende
Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass es dem
High-Yield-Fonds in der Mehrzahl der Fälle gelang, die SJB-Benchmark zu
schlagen. In 14 der letzten 26 betrachteten Einjahreszeiträume
verzeichnete der Fonds eine Outperformance zum FTSE-Referenzindex und
markierte positive Alpha-Werte bis 0,90 in der Spitze. Zwölf Intervalle
warten hingegen mit einem negativen Alpha von zutiefst -0,88 auf und
künden so von Zeitperioden, in denen kein Renditeplus erreicht wurde. Die
überwiegend realisierte Mehrrendite in Kombination mit den niedrigen
Beta-Werten steht dafür ein, dass der OVID-Fonds ein überzeugendes
Rendite-Risiko-Profil besitzt. Bestätigt wird dies durch die im letzten
Dreijahreszeitraum verzeichnete positive Information Ratio von 0,37.
SJB
Fazit. OVID Infrastructure HY Income
Fund. Regelmäßige
Erträge in attraktiver Höhe bei vergleichsweise geringer
Schwankungsintensität des zugrundeliegenden Anleihenportfolios mit
diesen Kennzeichen kann insbesondere der Infrastruktursektor aufwarten.
Der OVID Infrastructure HY Income UI R bietet Investoren mit einem
langfristigen Anlagehorizont eine weitgehend konjunkturunabhängige,
regional breit diversifizierte Sachwertanlage, die die Differenzierung
über unterschiedlichste Infrastrukturprojekte mit stabilen Ausschüttungen
verbindet. Eine ertragsorientierte Beimischung für den Anleger, der sein
FondsDepot durch Anleihen mit High-Yield-Charakter ergänzen
möchte. Erläuterungen Alpha
Ist die
Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der
FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das
Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt.
Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu
seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen
durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives
Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine
Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die
Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.
Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild
für Fonds. Beta
Gilt als
Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines
Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl
bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den
Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines
Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der
Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert
Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko
identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das
FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind
ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere
Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel:
Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein
Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta
bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein
niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge
erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives
Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung
verhält. Dividendenrendite Die
Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie
und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum
Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der
Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in
Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung
an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die
Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den
Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke
Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch
problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen
zur Verfügung stehen. Information
Ratio Die Information
Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines
Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite)
durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den
risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha
gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl
liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte
Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist
dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von
Rendite und Risiko des untersuchten Fonds. Korrelation
Die Korrelation
ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments.
Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an
und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren
Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren
Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer
Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht
eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines
Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe
Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen
ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem
Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die
Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die
Aussagekraft des Beta-Faktors. Kurs-Buch-Verhältnis
(KBV) Das KBV ist eine
Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem
man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der
Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von
der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche
variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im
IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des
Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert
ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert
entspricht, wird die Aktie zu ihrem fairen Wert gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis
(KCV) Das KCV ist eine
Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den
Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines
Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten
Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für
Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen
liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft
einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso
preiswerter, je niedriger ihr KCV ist. Kurs-Gewinn-Verhältnis
(KGV) Das KGV ist die
Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man
den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger
die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an
der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als
unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels
hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal
gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit,
dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen
kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige
Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig
wiedergeben. R² Die Kennzahl R²
baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen
eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt
werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7
bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der
Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl
von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb
von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex.
R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das
R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf
aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die
Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen. Sharpe
Ratio Die Sharpe Ratio
ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins
Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem
Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die
Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit
dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds
bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass
die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am
Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der
Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass
sich die Definition eines risikolosen Zinses im Zuge der Finanzkrise
massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar
nicht mehr existent. Tracking
Error Der Tracking
Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie
misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds
prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die
Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner
Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator
für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die
Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto
stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der
Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem
Markt. Value-at-risk
(VAR) Der Begriff
bezeichnet ein Risikomaß
für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten
Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem
gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von
1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von
97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten
Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit
von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR
wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im
Finanzsektor. Autor:
Gerd Bennewirtz
ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline
OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener
Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis
angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de. |