SJB FondsEcho. ODDO BHF Active Small Cap .
Mittwoch, 31.10.2018 19:42 von SJB
SJB
FondsEcho. Nebenwerte.
Europäisch. ODDO BHF Active Small Cap (FR0011606268). Über die letzten
zwölf Monate hat der europäische Standardwerte-Index EuroStoxx 50 über 14
Prozent seines Wertes verloren auch das deutsche Kursbarometer DAX
wartet mit einem ähnlich hohen Minus auf. Wenn die Standardtitel unter die
Räder kommen, bietet dies insbesondere für antizyklische Investoren oft
eine willkommene Gelegenheit, ihre Positionen im Bereich der Nebenwerte
aufzustocken. Die Aktien
kleinerer europäischer Unternehmen bieten im aktuellen Marktumfeld
vergleichsweise hohe Erwartungen beim Gewinnwachstum und können in der
volatilen Börsenphase mit attraktiven Bewertungen überzeugen. Setzt sich
die Konjunkturerholung in Europa fort, so dürften europäische Nebenwerte
in höherem Maße davon profitieren, da sie stärker auf den Binnenmarkt
fokussiert sind. FondsManager Guillaume
Chieusse vom
deutsch-französischen Vermögensverwalter ODDO BHF Asset Management fasst
die wichtigsten Argumente für ein Investment in europäische Nebenwerte
zusammen: Anleger erhalten Unternehmen mit einem besseren
Gewinnwachstumsprofil als der breite Markt und können sich Aktien mit
einer angemessenen Bewertung ins Depot legen. Zudem überzeugen europäische
Small Caps mit ihrer unter dem Marktdurchschnitt liegenden Verschuldung
und profitieren oftmals durch die Identifizierung als potenzielle
Übernahmeziele. Für den Aktienstrategen Chieusse haben die europäischen
Kleinunternehmen, aus denen er sein FondsPortfolio aufbaut, ein klar
definiertes Profil: Sie müssen über weniger als 5.000 Mitarbeiter
verfügen, einen Jahresumsatz unterhalb von 1,5 Milliarden EUR aufweisen
bzw. eine Bilanzsumme von unter 2 Milliarden EUR besitzen. In diesem Fall
qualifizieren sie sich für eine Aufnahme ins Portfolio des ODDO BHF Active
Small Cap Fonds, der von einem auf Fundamentalanalysen spezialisierten
Management-Team, das bereits viele Jahre zusammenarbeitet, betreut wird.
Neben FondsManager Guillaume
Chieusse mit seiner 20-jährigen Anlageerfahrung gehören diesem Team auch
Yannig Pariset sowie Maxime Prodhomme an. Gemeinsam weisen
sie eine ausgewiesene Expertise in der Titelauswahl und Finanzanalyse
europäischer Nebenwerte auf, die sie beim Management des ODDO BHF Active Small Cap CR EUR (WKN A2AGGN, ISIN
FR0011606268) zur Anwendung bringen. Der europäische Nebenwerte-Fonds
wurde am 26. November 2013 aufgelegt, besitzt den Euro als Basiswährung
und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 424,8 Millionen Euro. Als
Benchmark wird der MSCI Europe Small Cap Hedged Euro Net Return Index
verwendet, dessen Wertentwicklung über einen Anlagezeitraum von mindestens
fünf Jahren übertroffen werden soll. Diese Zielsetzung konnte der ODDO
BHF-Fonds seit Auflegung erreichen: Seit November 2013 verzeichnete der
Nebenwerte-Fonds eine kumulierte Wertentwicklung von +81,02 Prozent in
Euro und generierte damit eine Mehrrendite von 14 Prozentpunkten gegenüber
dem Vergleichsindex, der eine Performance von +67,2 Prozent
erwirtschaftete. Einer FondsRendite von +13,0 Prozent p.a. auf Eurobasis
steht damit eine jährliche Rendite der MSCI-Benchmark von +11,2 Prozent
gegenüber. Wie stellt sich die so erfolgreiche Anlagestrategie des ODDO
BHF-Produkts im Detail dar? FondsStrategie.
Stockpicking. Praktiziert. Der ODDO BHF
Active Small Cap verfolgt eine diskretionäre Anlagestrategie, die auf
einer fundierten Titelselektion (Stock Picking) und der rigorosen
Auswahl europäischer Wachstumswerte basiert. Bevorzugt werden Unternehmen,
deren Ergebnisse höher liegen als das durchschnittliche Gewinnwachstum des
Marktes. Zudem wird von FondsManager Guillaume
Chieusse darauf geachtet,
die überdurchschnittlich wachsenden Werte des FondsPortfolios nicht zu
teuer einzukaufen (Growth at Reasonable Price). Mindestens 75 Prozent
des Anlagevermögens werden stets in Aktien kleiner und mittlerer
Marktkapitalisierung investiert, die von KMU (kleinen und mittleren
Unternehmen) oder mittelständischen Unternehmen mit Sitz in der
Europäischen Union oder im Europäischen Wirtschaftsraum ausgegeben werden.
Bei der Auswahl der Branchen und Sektoren ist das FondsManagement frei.
Aktienstratege Chieusse führt bei seiner Portfoliokonstruktion einen
fünfstufigen Prozess zur Ideenfindung mit einem klaren Fokus auf die
Titelauswahl durch: Zuerst wird eine Filterung des Investmentuniversums
anhand der Kriterien Wachstum und Finanzstärke vorgenommen, darauf folgt
eine Filterung der Unternehmen nach Sektoren und Themen. Sind die
wichtigsten Wachstumsthemen identifiziert, werden Fundamentalanalysen zur
Abschätzung des versteckten Werts einer Aktie vorgenommen. Die so
ermittelte interne Bewertung, das zugrundeliegende Momentum und die
Liquiditätssituation dienen dann zur Festlegung der Aktiengewichtung im
Portfolio sowie zur Identifizierung von Risiken. Abgeschlossen wird die
Portfoliokonstruktion durch Momentum-Analysen auf Einzelwertbasis. ODDO
BHF-Experte Chieusse beschreibt seine Investmentstrategie zusammenfassend
als Bottom-up-Ansatz mit Fokus auf Wachstumspotenzial zu einer
angemessenen Bewertung. Wie ist sein FondsPortfolio im Einzelnen
zusammengesetzt? FondsPortfolio.
Frankreich. Favorisiert.
Auf Platz eins
der Länderallokation des ODDO BHF Active Small Cap befindet sich
Frankreich mit 23,9 Prozent Portfolioanteil. Der zweite geographische
Schwerpunkt des Nebenwerte-Fonds liegt in Deutschland, wo 18,2 Prozent des
FondsVermögens lokalisiert sind. Den dritten Platz in der Ländergewichtung
belegt Schweden mit einem Anteil von 13,1 Prozent des FondsVolumens.
Dahinter folgt Italien mit 7,5 Prozent, Aktien aus Belgien machen 7,0
Prozent der FondsBestände aus. In Großbritannien sind 6,8 Prozent der
Anlegergelder investiert, die Niederlande bringen es in dem ODDO BHF-Fonds
auf einen Anteil von 4,2 Prozent. Kleinere Positionen in Österreich (4,0
Prozent) sowie Luxemburg (3,5 Prozent) runden die geographische
Zusammensetzung des Fonds ab. Nebenwerte aus sonstigen EU-Ländern sind mit
7,7 Prozent im Portfolio gewichtet. In der
Branchenallokation des ODDO BHF-Nebenwerte-Fonds liegen
Industrieunternehmen mit 24,8 Prozent Portfolioanteil vorn. Auch die
größte Einzelposition des Fonds, der belgische Bildschirm-Produzent Barco
N.V., entstammt diesem Sektor. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur
nehmen Technologietitel mit 19,3 Prozent des FondsVermögens ein. Der
Verbrauchsgüter-Sektor ist im Portfolio des Small-Cap-Fonds mit 15,7
Prozent gewichtet, unter den Top 10 durch die schwedische Thule Group
(Transportsysteme) vertreten. Dienstleister decken 13,4 Prozent vom
FondsVolumen ab. Grundstoff-Produzenten machen 9,3 Prozent des Portfolios
aus, Finanzwerte repräsentieren 8,3 Prozent des deutsch-französischen
FondsProdukts. Aktien aus dem Gesundheitswesen (6,1 Prozent) sowie Öl- und
Gas-Unternehmen (2,5 Prozent) runden das Nebenwerte-Portfolio des ODDO
BHF-Fonds ab. FondsVergleichsindex.
Korrelation. Deutlich. Der ODDO BHF
Active Small Cap wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI
Europe Small Cap EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das
Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine deutliche Übereinstimmung der
Kursverläufe. Die Korrelation zwischen Fonds und Referenzindex liegt über
drei Jahre bei 0,88, für ein Jahr ist sie mit 0,87 kaum schwächer
ausgeprägt. Die Kursentwicklung des ODDO BHF-Fonds und der von der SJB
gewählten Benchmark vollzieht sich weitgehend parallel, wie auch der Blick
auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,77, über ein
Jahr geht sie auf 0,76 zurück. Damit haben sich mittelfristig 23 Prozent
der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 24
Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Chieusse
mit seiner
individuellen Länder- und Branchenselektion zuletzt etwas stärker von der
MSCI-Benchmark abgewichen ist. Der moderate Tracking Error von 6,79
Prozent über drei Jahre belegt, dass der Small-Cap-Experte keine hohen
Risiken im Vergleich zum Gesamtmarkt eingeht über ein Jahr liegt die
Spurabweichung mit 7,31 Prozent nur wenig höher. Mit welchen
Volatilitätswerten wartet der deutsch-französische Nebenwertefonds auf?
FondsRisiko.
Volatilität. Erhöht. Der ODDO BHF Active Small Cap weist für drei Jahre eine
Volatilität von 14,98 Prozent auf, die leicht oberhalb des Niveaus liegt,
das der MSCI Europe Small Cap EUR NETR mit 12,76 Prozent zu verzeichnen
hat. Über ein Jahr präsentiert sich der europäische Nebenwerte-Fonds
deutlich volatiler als seine MSCI-Benchmark: Die Vola des Fonds beträgt
17,35 Prozent, während der Referenzindex eine Schwankungsbreite von 12,16
Prozent aufzuweisen hat. Die kurzfristige Volatilitätserhöhung um über
fünf Prozentpunkte wird von einer mittelfristig um zwei Prozentpunkte
stärkeren Schwankungsfreude ergänzt in beiden Fällen ist die
Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds kräftiger als
diejenige der passiven Benchmark. Die stärkeren Kursschwankungen führen
dazu, dass der Small-Cap-Fonds mit Blick auf das Risikoprofil gegenüber
dem Referenzindex für europäische Nebenwerte im Nachteil ist. Welche
Erkenntnisse liefert die Analyse der Beta-Werte des Fonds?
Der ODDO BHF
Active Small Cap hat im letzten Dreijahreszeitraum ein über Marktniveau
liegendes Beta von 1,06 zu verzeichnen. Über zwölf Monate legt die
Risikokennzahl noch weiter zu und erreicht einen Wert von 1,36 ein
Betrag, der deutlich höher als der marktneutrale Wert von 1,00 ausfällt.
Damit reagiert der Nebenwerte-Fonds vergleichsweise stärker auf die
Kursbewegungen des Gesamtmarktes. Das war jedoch nicht immer so: Der
rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei
Jahre demonstriert, dass historisch betrachtet bei dem Oddo BHF-Fonds die
Phasen einer geringeren Schwankungsneigung in der Mehrheit waren: In 24
der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter
dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,74 an.
Dem stehen lediglich 12 Zeitspannen gegenüber, in denen sich das
FondsProdukt volatiler als der Gesamtmarkt präsentierte und Beta-Werte bis
1,36 in der Spitze generierte. Die Tendenz zu vergleichsweise höheren
Schwankungswerten hat sich demnach erst in der jüngsten Marktphase
ausgeprägt - als Gesamtergebnis der Beta-Analyse ist eine im Vergleich zur
MSCI-Benchmark günstigere Risikostruktur des aktiv gemanagten
Nebenwerte-Fonds zu konstatieren. Welche Renditen kann FondsManager
Chieusse auf dieser Basis erwirtschaften?
FondsRendite.
Alpha. Negativ. Über drei Jahre
hat der ODDO BHF Active Small Cap eine kumulierte Wertentwicklung von
+5,02 Prozent in Euro und damit eine Rendite von +1,64 Prozent p.a.
aufzuweisen (Stand 29.10.2018). Der MSCI Europe Small Cap EUR NETR als von
der SJB ausgewählter Vergleichsindex weist das noch bessere
Performanceergebnis auf: Dieser hat im letzten Dreijahreszeitraum eine
Gesamtrendite von +11,67 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einem
Ergebnis von +3,74 Prozent p.a. entspricht. Über ein Jahr rutschen sowohl
der Nebenwerte-Fonds als auch die Benchmark angesichts der jüngsten
Börsenentwicklungen ins Minus: Hier fällt die Wertentwicklung des
Small-Cap-Fonds mit -21,37 Prozent in Euro noch schwächer als die des
MSCI-Referenzindex aus, der es auf eine Performance von -7,49 Prozent
bringt. In beiden untersuchten Zeithorizonten gelingt dem FondsProdukt von
ODDO BHF leider nicht, was es seit der FondsAuflegung 2013 schaffte: Eine
attraktive Mehrrendite zum Gesamtmarkt europäischer Small Caps zu
erzielen. Trotzdem sollte FondsManager Chieusse mit seinem nach
Bottom-up-Kriterien zusammengestellten FondsPortfolio am Ende der
aktuellen Marktturbulenzen wieder gute Chancen besitzen, an die Zeiten der
langfristigen Outperformance anzuknüpfen.
Die jüngste
Performanceschwäche des ODDO BHF Active Small Cap findet ihre Bestätigung
beim Blick auf die Alpha-Werte des Fonds. Über drei Jahre fällt die
Renditekennzahl mit -0,16 negativ aus, auf Jahressicht schiebt sich das
Alpha mit -1,00 noch weiter in den roten Bereich. Doch genau wie bei der
Volatilitätsentwicklung, hellt auch hier bei der Performanceanalyse der
Blick auf die längerfristige Entwicklung das Bild auf: Im rollierenden
Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt sich, dass der
deutsch-französische Nebenwerte-Fonds mehrheitlich erfolgreicher als die
Benchmark agierte: In 30 der letzten 36 Einzelperioden konnte ein
positives Alpha bis 1,16 in der Spitze generiert werden. Dem stehen
lediglich sechs Einjahreszeiträume gegenüber, in denen die Renditekennzahl
mit zutiefst -1,00 negativ ausfiel. Insgesamt liegt der ODDO BHF-Fonds in
der Alpha-Analyse gegenüber der MSCI-Benchmark deutlich vorn nur in den
besonders volatilen Marktphasen wie zuletzt vermag er seine Outperformance
gegenüber dem Gesamtmarkt nicht zu erzielen. Trotz der insgesamt
überzeugenden Rendite-Risiko-Struktur des Investmentproduktes befindet
sich die Information Ratio über den letzten Dreijahreszeitraum mit -0,29
leicht im negativen Bereich. SJB
Fazit. ODDO BHF Active Small
Cap. Die vielfältigen
Vorzüge der Aktien von europäischen Kleinunternehmen, die sich besonders
in einer Marktphase mit schwächelnden Standardtiteln offenbaren, vermag
der ODDO BHF Active Small Cap gewinnbringend zu nutzen: Attraktiv
bewertete Titel, deren überdurchschnittliches Gewinnwachstum durch eine
stärkere Fixierung auf die Binnenkonjunktur weniger korrekturanfällig ist,
machen den Großteil des Nebenwerte-Portfolios aus. FondsManager Chieusse
hat es seit FondsAuflegung geschafft, den MSCI-Vergleichsindex für
europäische Small-Cap-Titel hinter sich zu lassen das nach
Bottom-up-Kriterien zusammengestellte Portfolio mit seinem Fokus auf
Aktien von Wachstumsunternehmen bietet beste Chancen, diese Zeit der
Mehrrendite nach Abschluss der jüngsten Marktturbulenzen
fortzusetzen! Erläuterungen Alpha
Ist die
Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der
FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das
Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt.
Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu
seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen
durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives
Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine
Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die
Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.
Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild
für Fonds. Beta
Gilt als
Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines
Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl
bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den
Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines
Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der
Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert
Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko
identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das
FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind
ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere
Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel:
Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein
Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta
bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein
niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge
erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives
Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung
verhält. Dividendenrendite Die
Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie
und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum
Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der
Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in
Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung
an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die
Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den
Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke
Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch
problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen
zur Verfügung stehen. Information
Ratio Die Information
Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines
Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite)
durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den
risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha
gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl
liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte
Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist
dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von
Rendite und Risiko des untersuchten Fonds. Korrelation
Die Korrelation
ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments.
Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an
und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren
Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren
Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer
Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht
eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines
Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe
Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen
ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem
Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die
Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die
Aussagekraft des Beta-Faktors. Kurs-Buch-Verhältnis
(KBV) Das KBV ist eine
Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem
man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der
Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von
der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche
variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im
IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des
Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert
ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert
entspricht, wird die Aktie zu ihrem fairen Wert gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis
(KCV) Das KCV ist eine
Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den
Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines
Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten
Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für
Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen
liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft
einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso
preiswerter, je niedriger ihr KCV ist. Kurs-Gewinn-Verhältnis
(KGV) Das KGV ist die
Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man
den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger
die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an
der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als
unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels
hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal
gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit,
dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen
kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige
Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig
wiedergeben. R² Die Kennzahl R²
baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen
eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt
werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7
bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der
Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl
von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb
von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex.
R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das
R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf
aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die
Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen. Sharpe
Ratio Die Sharpe Ratio
ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins
Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem
Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die
Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit
dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds
bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass
die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am
Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der
Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass
sich die Definition eines risikolosen Zinses im Zuge der Finanzkrise
massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar
nicht mehr existent. Tracking
Error Der Tracking
Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie
misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds
prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die
Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner
Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator
für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die
Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto
stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der
Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem
Markt. Value-at-risk
(VAR) Der Begriff
bezeichnet ein Risikomaß
für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten
Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem
gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von
1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von
97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten
Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit
von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR
wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im
Finanzsektor. Autor:
Gerd Bennewirtz
ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline
OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener
Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis
angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de. |