SJB FondsEcho. Korrektur. Erlebt. DWS Vermögensbildungsfonds I .
Donnerstag, 16.10.2014 19:13 von SJB
SJB
FondsEcho. Korrektur. Erlebt. DWS Vermögensbildungsfonds I
(DE0008476524). Die Korrektur
an den globalen Aktienmärkten ist da. In den USA, in Europa und in Asien
sind die Börsen im Oktober kräftig ins Minus gerutscht. Wie positioniert
sich in diesem zusehends volatileren Marktumfeld ein breit
diversifizierter, weltweit anlegender Aktienfonds wie der von André
Köttner gemanagte DWS Vermögensbildungsfonds I (WKN 847652, ISIN
DE0008476524)? FondsManager Köttner, der neben dem DWS Vermögensbildungsfonds
I auch das weitere DWS-Flaggschiff DWS Akkumula unter seinen Fittichen
hat, ist in die jüngste Korrekturphase mit einem ausgewogen positionierten
Portfolio gegangen. Obwohl der Fonds eine offensivere Anlagepolitik als
der DWS Akkumula verfolgt, hat Köttner zuletzt defensive Kerninvestments
wie die Gesundheitsbranche und nicht zyklische Konsumtitel bevorzugt.
Telekomwerte sowie Versorgeraktien wurden hingegen, auch aufgrund
strategischer Herausforderungen in ihren Branchen, nur sehr selektiv ins
Portfolio aufgenommen. Prinzipiell versucht der DWS Vermögensbildungsfonds
I, mit einem nach Ländern und Sektoren breit gestreuten Aktienportfolio
die Chancen im gesamten globalen Aktienuniversum zu nutzen. Der
Schwerpunkt des FondsKlassikers liegt auf den großen, substanzstarken
Standardwerten. Je nach Marktlage können von Köttner Titel mittlerer und
kleiner Unternehmen beigemischt werden, auch Aktien aus den
Schwellenländern gehören zum Anlageuniversum. Der FondsManager
berücksichtigt dabei Substanzwerte ebenso wie Wachstumstitel, hat also
keine klare Fokussierung auf die Bereiche Value oder Growth. Das
Anlagespektrum umfasst zudem konjunktursensitive Aktien, so genannte
Zykliker, deren Gewichtung in Abhängigkeit von der konjunkturellen
Einschätzung variiert wird. Der DWS
Vermögensbildungsfonds I wurde am 1. Dezember 1970 aufgelegt und ist damit
seit über 43 Jahren am Markt präsent. Als Benchmark des 5,91 Milliarden
EUR schweren Fonds dient der MSCI World TR Net EUR, der laut Zielsetzung
des FondsManagements mittelfristig übertroffen werden soll. Dies ist dem
Fonds über die letzten fünf Jahre jedoch nicht gelungen. Einer
durchschnittlichen Jahresrendite von +8,3 Prozent auf Eurobasis steht eine
jährliche Wertentwicklung des MSCI-Vergleichsindex von +14,7 Prozent
gegenüber. Mit welcher Anlagestrategie will Marktexperte Köttner seine
zukünftige Performance verbessern? FondsStrategie.
Diversifikation. Betont. Der DWS Vermögensbildungsfonds I streut sein FondsVermögen über 150 bis 200 verschiedene Werte, aktuell ist das FondsPortfolio mit 198 Einzeltiteln besonders stark diversifiziert. FondsManager André Köttner orientiert sich am MSCI World Index in Euro, kann aber von diesem nach eigenem Ermessen abweichen und ohne Restriktionen hinsichtlich Branchen- und Ländergewichtung agieren. Zur breiten Risikostreuung innerhalb des Portfolios trägt bei, dass die einzelne Aktienposition in der Regel einen Anteil von maximal 2,5 Prozent am FondsVermögen haben darf. Bei der Selektion der Einzeltitel findet das Stockpicking-Prinzip in reinster Form Anwendung. Im Rahmen einer Bottom-up-Analyse wird jedes in Frage kommende Unternehmen einem aufwändigen Research-Prozess unterzogen. Stimmt die Unternehmensqualität gemäß fundamentaler Kriterien, wird das Bewertungsniveau der einzelnen Aktie untersucht. In den Fonds schaffen es nur attraktiv bewertete Titel mit ausreichend Kurssteigerungspotenzial. Das Portfolio wird von Köttner aktiv gemanagt, wobei er den notwendigen Freiheitsgrad vom Referenzindex besitzt, um performanceträchtige Anlageideen auch aus dem Bereich der Small und Mid Caps sowie der Emerging Markets umsetzen zu können. Seine Titelauswahl ist fokussiert auf Qualität, gute Bilanzen und stabile Geschäftsmodelle. Wie sieht die Portfoliostruktur im Detail aus? FondsPortfolio.
USA. Favorisiert.
Die
Länderstruktur des DWS Vermögensbildungsfonds I besitzt mit den USA einen
klaren Favoriten. 57,6 Prozent des FondsPortfolios sind hier investiert,
wo Köttner eine anziehende wirtschaftliche Dynamik sowie sich verbessernde
Ertragszahlen erwartet. Abgeschlagen auf dem zweiten Platz befindet sich
Japan, wo 6,4 Prozent des FondsVermögens beheimatet sind. In der Schweiz
ist der DWS-Fonds mit 6,2 Prozent seines Volumens engagiert, während
Großbritannien für 5,7 Prozent der FondsBestände einsteht. Deutschland,
das Heimatland des FondsProduktes, ist im Portfolio mit einem Anteil von
4,0 Prozent vertreten. Die EU-Länder Niederlande (3,7 Prozent) und
Frankreich (2,2 Prozent) finden sich im unteren Teil der Länder-Rangliste.
Asiatische Emerging Markets wie Korea (2,2 Prozent) sowie China (1,2
Prozent) besitzen den Charakter einer Beimischung. Abgerundet wird das
Länderportfolio des DWS-Fonds durch Positionen in Kanada (2,2 Prozent)
sowie Brasilien (0,7 Prozent). Die Top 10 der
Branchen des DWS-Fonds wird von Firmen aus dem Finanzsektor angeführt, die
16,0 Prozent des FondsVermögens ausmachen. Ähnlich stark sind im Portfolio
Titel der Informationstechnologie vertreten, die 15,8 Prozent Anteil an
der Gesamtallokation besitzen. Hier hält FondsManager Köttner die größten
Einzelpositionen bei Google und Microsoft. Die drittgrößte Branche in
Köttners Aktienportfolio stellen Gesundheitswerte mit 15,0 Prozent dar,
vertreten unter den Top 10 durch Roche und Novartis. Überdurchschnittlich
stark engagiert ist der DWS-Fonds zudem bei Hauptverbrauchsgütern (13,0
Prozent) sowie im Bereich der dauerhaften Konsumgüter (11,2 Prozent).
Während Industrietitel eine Gewichtung von 10,0 Prozent erfahren, liegen
Energieaktien (8,7 Prozent) sowie Grundstoffproduzenten (4,7 Prozent) im
hinteren Bereich der Sektorenallokation. Schlusslicht in der
Branchenstruktur des Portfolios sind Telekommunikationstitel mit 1,8
Prozent Anteil am FondsVermögen. FondsVergleichsindex.
Korrelation. Ausgeprägt. Der DWS
Vermögensbildungsfonds I wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem
MSCI World USD GRTR als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation
zwischen Fonds und Vergleichsindex ist über drei Jahre mit 0,91 stark
ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,89 ähnlich deutlich aus. Damit
verläuft die Kursentwicklung von DWS-Fonds und SJB-Referenzindex
weitgehend parallel, wie neben dem Blick auf den Chart auch der auf die
Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,83, über ein Jahr
fällt R²mit 0,79 etwas niedriger aus. Somit haben sich mittelfristig 17
Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind
es 21 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Köttner bei seiner
Neuausrichtung des Fonds zuletzt etwas stärker Gebrauch von der
Möglichkeit zu benchmarkunabhängigem Stockpicking gemacht hat. Der
Tracking Error weist auf eine gut kontrollierte Risikostruktur hin: Über
drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds bei 3,66 Prozent und geht
auf Jahressicht auf 2,93 Prozent zurück. Die vom FondsManagement
eingegangenen aktiven Risiken sind damit als sehr gering zu bezeichnen.
Welche Volatilitätswerte hat der globale Aktienfonds zu
verzeichnen? FondsRisiko.
Volatilität. Gedämpft. Der DWS
Vermögensbildungsfonds I weist im letzten Dreijahreszeitraum eine moderate
Volatilität von 10,22 Prozent auf, die noch unterhalb der
Schwankungsneigung des Vergleichsindex MSCI World USD GRTR liegt: Die von
der SJB ausgewählte Benchmark für globale Aktien hat mit 10,83 Prozent
eine etwas höhere Schwankungsintensität zu verzeichnen. Verkleinert man
den Zeithorizont auf ein Jahr, wandelt sich das Bild: Mit 11,63 Prozent
liegt die Vola des aktiv gemanagten Aktienfonds jetzt leicht über den
11,23 Prozent, die der weltweit investierende Vergleichsindex aufzuweisen
hat. Insgesamt fällt der Risikovergleich von Fonds und Referenzindex
zugunsten des DWS-Produktes aus, da die längerfristig gedämpfte
Volatilität stärker zu gewichten ist. Zudem ist die Schwankungsneigung für
einen international gestreuten Aktienfonds mit Schwellenländeranteil
absolut betrachtet gering. Die gedämpften
Kursschwankungen des DWS-Fonds manifestieren sich auch in dem unter
Marktniveau liegenden Beta von 0,89 über drei Jahre. Die Risikokennziffer,
die die Intensität der Kursbewegungen von Fonds und Index vergleicht,
weist für ein Jahr einen exakt marktneutralen Wert von 1,00 auf. Der
rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei
Jahre demonstriert, dass der Fonds eindeutig das bessere Risikoprofil
besitzt: In 35 der untersuchten 36 Einzelzeiträumen lag die
Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei
Werte bis zutiefst 0,76 an. Lediglich im gerade beendeten
Einjahreszeitraum ist dieser Vorteil nicht zu verzeichnen, wo sich die
zuletzt gesteigerte Volatilität des globalen Aktienmarktes entsprechend
niedergeschlagen hat. Insgesamt weist der DWS-Fonds ein ausgezeichnetes
Risikoprofil auf, die breite Streuung im Portfolio macht sich positiv
bemerkbar. Präsentieren sich die Renditezahlen ähnlich überzeugend? FondsRendite.
Alpha. Ausbaufähig. Per 16. Oktober
2014 hat DWS Vermögensbildungsfonds I über drei Jahre eine kumulierte
Wertentwicklung von +45,54 Prozent in Euro erzielt, was einer Rendite von
+13,31 Prozent p.a. entspricht. Damit liegt FondsManager Köttner jedoch
gut 15 Prozentpunkte hinter der Benchmark, die sich noch besser entwickelt
hat. Der MSCI World USD GRTR verzeichnet ein Plus von +61,39 Prozent, was
einer jährlichen Performance von +17,28 Prozent auf Eurobasis entspricht.
Der Renditevorsprung des weltweiten Aktienmarktes gegenüber dem global
investierenden DWS-Produkt erhält sich auch beim Wechsel auf die
kurzfristige Betrachtung: Über ein Jahr hat der Vermögensbildungsfonds in
Euro gerechnet +12,97 Prozent an Wert gewonnen, während der
MSCI-Vergleichsindex ein Plus von +14,15 Prozent generieren konnte. Auch
wenn kurzfristig die Minderrendite geringer wird, so hinkt der Fonds doch
auch im Zwölfmonatszeitraum der SJB Benchmark hinterher.
Die
Renditeschwäche des Fonds wird auch an der Kennziffer Alpha offenbar, die
über drei Jahre bei -0,14 und damit im negativen Bereich liegt. Auf
Jahressicht kann die Renditekennzahl etwas Boden gut machen, befindet sich
aber mit -0,09 weiter in den roten Zahlen. Im rollierenden
Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der global
diversifizierte DWS-Fonds nur selten eine Mehrrendite und damit ein
positives Alpha zu generieren vermochte. In sieben der analysierten 36
Einjahreszeiträume gelang es dem Fonds, den Vergleichsindex hinter sich zu
lassen und ein Alpha von 0,07 in der Spitze zu erwirtschaften. Deutlich
zahlreicher sind jedoch die mit einem negativen Alpha ausgestatteten 29
Einzelperioden, in denen die Renditekennzahl zwischen -0,02 und -0,95
schwankt. Während die Risikostruktur des DWS-Fonds überzeugt, besteht bei
der Performanceleistung noch einiges an Luft nach oben. FondsManager
Köttner ist damit aufgefordert, die bereits eingeleitete Neuausrichtung
des Fonds noch zu intensivieren. SJB
Fazit. DWS Vermögensbildungsfonds I. Positiv
ausgedrückt ist die Minderrendite des DWS Vermögensbildungsfonds I
gegenüber dem Vergleichsindex MSCI World seit dem Weggang von Klaus
Kaldemorgen kleiner geworden. Der seit Anfang 2013 verantwortliche neue
FondsManager André Köttner hat mit seiner Umstrukturierung des
FondsKlassikers erste Erfolge erzielt. Zeigen sein aktives Management und
die Stockpicking-Strategie weiter gute Ergebnisse, dürfte das DWS-Produkt
an erfolgreiche Zeiten anknüpfen und der eigenen Zielvorstellung
nahekommen: Als eine gute Mischung aus Substanz- und Wachstumswerten, die
zugleich der gesteigerten Bedeutung der Emerging Markets Rechnung trägt.
Erläuterungen Alpha
Ist die
Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der
FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das
Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt.
Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu
seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen
durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives
Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine
Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die
Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.
Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild
für Fonds. Beta
Gilt als
Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines
Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl
bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den
Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines
Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der
Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert
Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko
identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das
FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind
ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere
Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel:
Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein
Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta
bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein
niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge
erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives
Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung
verhält. Dividendenrendite Die
Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie
und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum
Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der
Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in
Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung
an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die
Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den
Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke
Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch
problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen
zur Verfügung stehen. Information
Ratio Die Information
Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines
Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite)
durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den
risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha
gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl
liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte
Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist
dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von
Rendite und Risiko des untersuchten Fonds. Korrelation
Die Korrelation
ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments.
Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an
und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren
Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren
Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer
Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht
eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines
Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe
Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen
ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem
Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die
Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die
Aussagekraft des Beta-Faktors. Kurs-Buch-Verhältnis
(KBV) Das KBV ist
eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet,
indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert
der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten
von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche
variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im
IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des
Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert
ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert
entspricht, wird die Aktie zu ihrem fairen Wert gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis
(KCV) Das KCV ist
eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man
den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines
Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten
Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für
Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen
liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft
einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso
preiswerter, je niedriger ihr KCV ist. Kurs-Gewinn-Verhältnis
(KGV) Das KGV ist die
Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man
den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger
die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an
der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als
unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels
hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal
gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit,
dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen
kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige
Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig
wiedergeben. R² Die Kennzahl R²
baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen
eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt
werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7
bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der
Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl
von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb
von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex.
R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das
R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf
aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die
Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen. Sharpe
Ratio Die Sharpe
Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins
Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem
Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die
Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit
dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds
bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass
die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am
Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der
Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass
sich die Definition eines risikolosen Zinses im Zuge der Finanzkrise
massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar
nicht mehr existent. Tracking
Error Der Tracking
Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie
misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds
prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die
Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner
Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator
für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die
Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto
stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der
Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem
Markt. Value-at-risk
(VAR) Der Begriff
bezeichnet ein Risikomaß
für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten
Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem
gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von
1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von
97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten
Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit
von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR
wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im
Finanzsektor. Autor: SJB
FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und
Führungskräfte Gerd Bennewirtz
ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline
OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener
Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis
angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de. |