SJB FondsEcho. Fidelity Asia Focus Fund .
Donnerstag, 13.10.2016 18:45 von SJB
SJB
FondsEcho. Neuausrichtung. Vollzogen. Fidelity Asia Focus Fund
(LU0048597586). Im März 2016 war
es soweit: Der zuvor auf die südostasiatischen Emerging Markets
fokussierte Fidelity South East Asia Fund, der Länder wie China, Südkorea
und Thailand zu seinen Anlageschwerpunkten zählte, änderte seine
geographische Ausrichtung und nahm zusätzlich Indien in die
Länderallokation auf. Parallel hierzu wurde der Name in Fidelity Asia
Focus Fund geändert, da im Zuge der Umstrukturierung das Anlageuniversum
nunmehr auf die gesamte asiatische Region (ohne Japan) ausgedehnt
wurde. FondsManager
Dhananjay Phadnis, der seit März 2015 die Geschicke des Asienfonds lenkt
und die Neuausrichtung aktiv begleitet hat, erläutert Investoren die
Erweiterung des geographischen Fokus: In der stark wachsenden indischen
Volkswirtschaft seien derzeit viele attraktiv bewertete und
wachstumsstarke Titel zu finden, während im Kontrast hierzu beispielsweise
in Malaysia, das früher einen wichtigen Eckpunkt im Portfolio bildete,
kaum noch attraktive Einzeltitel für Stockpicker zu finden seien. Die
Wirtschaft dort leide unter ihrer großen Abhängigkeit vom derzeit
schwächelnden Öl- und Gassektor, sei aber auch als Gesamtmarkt wegen zu
starker staatlicher Eingriffe wenig attraktiv. Die logische Konsequenz für
den Asia Focus Fund: Indien wurde als neuer Schwerpunkt hinzugefügt und
ist nun mit einem Portfolioanteil von 14,4 Prozent nach der Volksrepublik
China zweitgrößte Länderholding des Fidelity-Fonds, der diese
geographische Neuausrichtung auch durch seine Namensänderung
dokumentierte. Gute Anlagechancen sieht FondsManager Phadnis auch in
Indonesien und den Philippinen, wo eine positive demographische
Entwicklung den Binnenkonsum wie auch das regionale Wachstum
beflügelt. Der nunmehr als
Fidelity Asia Focus Fund A USD (WKN
973276, ISIN
LU0048597586) firmierende Asienfonds wurde am
1. Oktober 1990 aufgelegt
und verwendet als Benchmark den MSCI AC Asia (ex Japan) (N). Das
FondsVolumen ist mit umgerechnet 1,86 Milliarden Euro beachtlich, das
aktuelle Portfolio über 77 Einzelpositionen breit gestreut. Marktexperte
Phadnis, der bereits über eine dreizehnjährige Investmenterfahrung im
Hause Fidelity verfügt, hat sich der für die Gesellschaft typischen
Methode des Stockpicking nach Bottom-up-Kriterien verschrieben. Seit
Jahresbeginn gelang es ihm, einen oberhalb der MSCI-Benchmark liegenden
Wertzuwachs von +12,6 Prozent in der FondsWährung US-Dollar zu erzielen.
Auch langfristig überzeugt das Asien-Produkt: Seit Auflage des
Fidelity-Fonds konnte dieser eine durchschnittliche Wertentwicklung von
+8,3 Prozent auf USD-Basis generieren, während sich der Vergleichsindex
mit +6,2 Prozent p.a. begnügen musste. Wie sieht die so erfolgreiche
Anlagestrategie im Detail aus? FondsStrategie.
Qualitätsunternehmen. Gesucht. Der Fidelity Asia
Focus Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert
hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen,
die an asiatischen Börsen (außer Japan) notiert sind. Zudem darf der Fonds
sein Nettovermögen direkt in chinesische A- und B-Aktien anlegen.
FondsManager Dhananjay Phadnis verfolgt bei der Titelauswahl einen Ansatz,
der auf Fundamentalanalysen nach dem Bottom-up-Prinzip basiert. Sein
Interesse gilt vornehmlich attraktiv bewerteten Qualitätsunternehmen mit
guten Chancen, nachhaltiges Wachstum zu generieren. In den asiatischen
Ländern sucht er nach Unternehmen, die dauerhaft hohe Gewinne erzielen und
diese rentabel ins eigene Geschäft reinvestieren können. Dabei bevorzugt
Phadnis Firmen mit guten mittelfristigen Perspektiven, die der Markt noch
nicht erkannt hat. Am liebsten sind dem von Hong Kong aus agierenden
Aktienstrategen Titel, bei denen sich die Bewertungen aufgrund
kurzfristiger Marktturbulenzen von den mittel- bis langfristigen
Fundamentaldaten abgekoppelt haben. Ein weiterer Anlageschwerpunkt von
Phadnis sind zyklische Aktien, deren Bewertungen unter dem historischen
Durchschnitt liegen, bei denen sich aber eine Verbesserung der
Fundamentaldaten abzeichnet. Der FondsManager mit indischen Wurzeln legt
bei seinen Analysen besonderen Wert auf die Qualität der
Unternehmensführung, da diese in asiatischen Schwellenländern besonders
wichtig ist dort müssen die Corporate-Governance-Standards genau geprüft
werden. Welche Länder- und Sektorenschwerpunkte setzt Phadnis in seinem
Asienfonds? FondsPortfolio.
China. Führend.
In der
Länderallokation des Fidelity Asia Focus Fund
liegt die
Volksrepublik China mit 32,0 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz
eins. Als zweitgrößte geographische Position folgt Indien, wo seit der
Umstrukturierung des Fonds 14,4 Prozent der FondsBestände investiert sind.
Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung liegt Südkorea mit 13,7 Prozent
des FondsVolumens. Aktien aus Taiwan besitzen einen Portfolioanteil von
13,2 Prozent, Dividendentitel aus Hong Kong sind mit 9,9 Prozent
gewichtet. FondsBestände in Indonesien (4,0 Prozent) und in Singapur (3,5
Prozent) runden das Länderportfolio des Fidelity-Produktes ab. Kleinere
Bestände hält FondsManager Phadnis zudem auf den Philippinen (2,9
Prozent), in Thailand (2,1 Prozent) sowie in Malaysia (1,8 Prozent).
Welche
Sektorengewichtung nimmt der Asienexperte vor? In der Branchenallokation
liegen Titel aus dem Finanzwesen mit einem Anteil von 30,4 Prozent auf dem
ersten Platz. Stark engagiert ist Phadnis auch im Bereich der
Informationstechnologie mit 27,5 Prozent des FondsVermögens, Aktien aus
dem Verbrauchsgütersektor sind mit 12,7 Prozent im Portfolio vertreten.
Durchschnittlich ist die Gewichtung des Asienfonds in den Sektoren
Gesundheit (6,0 Prozent), Grundbedarfsgüter (5,2 Prozent) sowie bei
Industrieaktien (4,4 Prozent). Das Branchenengagement im Bereich der
Telekommunikationsdienstleister liegt bei 4,0 Prozent, Energietitel decken
3,9 Prozent des FondsVolumens ab. Die Bestände im Bereich der Roh- und
Werkstoffe (2,2 Prozent) sowie bei Immobilientiteln (2,1 Prozent)
komplettieren die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds. Bei den
Einzelwerten ist FondsManager Phadnis ganz besonders vom
Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manifacturing überzeugt, dessen
Gewichtung bei 6,0 Prozent liegt. Weitere Top-Holdings sind der
koreanische Technologiekonzern Samsung Electronics sowie die indische HDFC
Bank. Aus der Volksrepublik China sind das Telekomunternehmen China Mobile
sowie der IT-Konzern Tencent Holdings unter den Top 10 des Fonds zu
finden. FondsVergleichsindex.
Korrelation. Hoch. Für unsere
unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity
South
East Asia Fund dem MSCI AC Asia
(ex Japan) All Cap EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis
der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Aktienindex für Titel aus
dem asiatischen Raum zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,93
liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr
fällt sie mit 0,89 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und
Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die
Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,86, über ein Jahr
nimmt sie einen Wert von 0,78 an. Damit haben sich mittelfristig 14
Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind
es 22 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Phadnis die
Unabhängigkeit seiner Länder- und Sektorengewichtung zuletzt erhöhte und
eine stärker individuelle Portfoliozusammenstellung vornahm. Der Tracking
Error des Fidelity-Fonds liegt für drei Jahre bei moderaten 5,23 Prozent,
das aktiv eingegangene Risiko ist damit als gering zu veranschlagen. Mit
welcher Schwankungsintensität wartet der Asienfonds
auf? FondsRisiko.
Schwankungen. Gesteigert. Der Fidelity
Asia
Focus Fund
hat
mit 18,28 Prozent für den letzten Dreijahreszeitraum eine etwas höhere
Schwankungsbreite
als der Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 17,22
Prozent bringt. Über ein Jahr setzt sich diese Entwicklung fort; auch
jetzt liegen die Schwankungen des aktiv gemanagten Aktienfonds über
denjenigen der passiven Benchmark: Die Vola des Fidelity-Fonds beträgt
nun 21,69 Prozent, während der MSCI AC Asia (ex Japan) All Cap EUR NETR
eine Volatilität von 19,02 Prozent an den Tag legt. Die Schwankungsneigung
des Fidelity-Fonds mit Asien-Fokus ist verglichen mit dem breiten Markt
erhöht, das Risikoprofil demnach leicht ungünstiger. Welche Ergebnisse
kann die Analyse der Beta-Werte liefern?
Weitgehend
neutral stellt sich das Beta für den Dreijahreszeitraum dar, das mit einem
Wert von 1,01 einen nur hauchdünn über dem Marktniveau liegenden Wert
aufweist. Über ein Jahr legt die Risikokennzahl auf 1,10 zu und
präsentiert sich damit weniger attraktiv. Der rollierende
Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzte Dreijahresperiode
zeigt, dass der Asienfonds mehrheitlich geringeren Wertschwankungen als
der breite Markt ausgesetzt war: Die Risikokennziffer lag in 24 der
letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von
1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,82 an. Lediglich in 12 der
analysierten Einzelperioden wurde ein erhöhtes Beta mit einem Spitzenwert
von 1,14 verzeichnet. Die Betrachtung der rollierenden Einjahreszeiträume
hellt das Szenario für den Fidelity-Fonds auf: Dem FondsManagement gelang
es in zwei Dritteln der untersuchten Zeiträume, ein Portfolio asiatischer
Aktien mit geringeren Kursschwankungen als die MSCI-Benchmark
zusammenzustellen. Ein gutes Argument für die FondsStabilität - wie stellt
sich das Bild bei den Renditeergebnissen dar?
FondsRendite.
Alpha. Positiv. Per 11. Oktober
2016 hat der Fidelity Asia
Focus Fund
über drei Jahre
eine kumulierte Wertentwicklung von +23,42 Prozent in Euro aufzuweisen,
was einer Rendite von +7,26 Prozent p.a. entspricht. Die bessere
Wertentwicklung hat der MSCI AC Asia (ex Japan) All Cap EUR NETR zu
verzeichnen: Die SJB-Benchmark wartet über drei Jahre mit einer
Gesamtrendite von +30,91 Prozent auf Eurobasis auf, die einem jährlichen
Ergebnis von +9,38 Prozent gleichkommt. Beim Wechsel auf die
Jahresbetrachtung holt das Fidelity-Produkt deutlich auf, muss aber dem
Referenzindex weiter einen leichten Renditevorsprung überlassen: Mit einer
Jahresrendite von +10,23 Prozent in Euro fällt die Performance des
Asienfonds rund 0,7 Prozentpunkte geringer als die des
MSCI-Vergleichsindex von +10,95 Prozent aus. Die Zahlen zeigen:
Insbesondere kurzfristig ist FondsManager Phadnis mit seiner
Stockpicking-Strategie auf dem besten Wege, den breiten Markt zu
überrunden; längerfristig ist hingegen durch die FondsPeriode, in der sich
Indien noch nicht in der Länderallokation befand, eine schwächere
Performanceentwicklung zu
konstatieren. In der Konsequenz
befindet sich das Alpha des aktiv gemanagten Investmentfonds über drei
Jahre mit -0,16 im negativen Bereich. Leicht verbessert präsentiert sich
die Kennzahl auf Jahressicht mit -0,12. Im rollierenden
Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der Fidelity-Fonds
mehrheitlich weniger erfolgreich als die Benchmark agierte. In 21 der
untersuchten 36 Perioden gab es ein negatives Alpha bis zutiefst -0,58 zu
verzeichnen. Dem stehen 15 Perioden mit positiven Alpha-Werten gegenüber,
in denen die Risikokennzahl einen Wert von 0,85 in der Spitze erreichte.
Das Potenzial zur Outperformance des MSCI-Vergleichsindex ist also
nachweislich vorhanden die Neuausrichtung bei der Länderallokation
dürfte mit dazu führen, dass FondsManager Phadnis mit seiner
Stockpicking-Strategie dieses vermehrt abrufen kann. Auch die Information
Ratio des Investmentproduktes, die sich mit -0,37 derzeit im negativen
Terrain bewegt, würde so einen neuen Schub bekommen.
SJB
Fazit. Fidelity Asia Focus
Fund. Mit der
Entscheidung, Aktien aus der wachstumsstarken indischen Volkswirtschaft
mit ins Portfolio des Asienfonds aufzunehmen, hat FondsManager Phadnis die
richtige Wahl getroffen. Die Neuausrichtung des geographischen Fokus
schlägt sich in der Umbenennung des seit über 25 Jahren aktiven
Fidelity-Fonds nieder, der seit seiner Auflage den Anlegern zuverlässig
hohe Renditen von über 8,0 Prozent jährlich beschert hat. Auch zukünftig
dürfte die an Bottom-up-Prinzipien orientierte Stockpicking-Strategie
überdurchschnittliche Renditeergebnisse erzielen mit China, Indien und
Südkorea sind die wichtigsten Wachstumslokomotiven im Asia Focus Fund
vertreten! Erläuterungen Alpha
Ist die
Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der
FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das
Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt.
Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu
seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen
durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives
Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine
Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die
Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.
Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild
für Fonds. Beta
Gilt als
Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines
Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl
bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den
Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines
Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der
Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert
Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko
identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das
FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind
ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere
Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel:
Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein
Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta
bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein
niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge
erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives
Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung
verhält. Dividendenrendite Die
Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie
und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum
Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der
Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in
Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung
an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die
Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den
Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke
Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch
problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen
zur Verfügung stehen. Information
Ratio Die Information
Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines
Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite)
durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den
risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha
gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl
liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte
Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist
dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von
Rendite und Risiko des untersuchten Fonds. Korrelation
Die Korrelation
ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments.
Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an
und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren
Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren
Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer
Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht
eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines
Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe
Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen
ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem
Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die
Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die
Aussagekraft des Beta-Faktors. Kurs-Buch-Verhältnis
(KBV) Das KBV ist eine
Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem
man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der
Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von
der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche
variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im
IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des
Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert
ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert
entspricht, wird die Aktie zu ihrem fairen Wert gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis
(KCV) Das KCV ist eine
Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den
Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines
Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten
Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für
Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen
liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft
einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso
preiswerter, je niedriger ihr KCV ist. Kurs-Gewinn-Verhältnis
(KGV) Das KGV ist die
Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man
den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger
die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an
der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als
unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels
hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal
gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit,
dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen
kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige
Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig
wiedergeben. R² Die Kennzahl R²
baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen
eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt
werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7
bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der
Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl
von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb
von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex.
R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das
R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf
aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die
Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen. Sharpe
Ratio Die Sharpe Ratio
ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins
Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem
Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die
Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit
dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds
bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass
die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am
Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der
Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass
sich die Definition eines risikolosen Zinses im Zuge der Finanzkrise
massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar
nicht mehr existent. Tracking
Error Der Tracking
Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie
misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds
prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die
Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner
Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator
für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die
Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto
stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der
Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem
Markt. Value-at-risk
(VAR) Der Begriff
bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von
Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von
Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro
bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten
Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle
Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit
einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro
nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist
heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor. Autor:
Gerd Bennewirtz
ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline
OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener
Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis
angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de. |