SJB FondsEcho. Allianz Kapital Plus .
Donnerstag, 07.03.2013 18:40 von SJB
SJB FondsEcho.
Balance.
Gehalten. Allianz Kapital
Plus (DE0008476250). Möglichst hohe Erträge bei
einem möglichst geringen Risiko zu erwirtschaften – dieses Ziel verfolgt
im Grunde jeder Anleger. Angesichts der neuen Rekordjagd an den
internationalen Börsen, die mit frischen Allzeithochs des Dow Jones Index
trotz insgesamt nur wenig überzeugender Wirtschaftsdaten einhergeht, ist
die Rückschlagsgefahr an den Aktienmärkten weiter
gestiegen.
Die überwiegend
liquiditätsgetriebene Hausse kann jedoch ein jähes Ende finden. Investoren
sollten deshalb den Zeitpunkt nutzen, um über ein Engagement in defensiv
positionierte Mischfonds nachzudenken, die schwerpunktmäßig im
Anleihensektor engagiert sind, aber einen geringen Aktienanteil
beimischen. Durch die Kombination beider Anlageklassen ergibt sich eine
breite Streuung, die zum einen die Schwankungsbreite vermindert, zum
anderen zusätzliche Renditechancen eröffnet. Diese Strategie wird von dem
Allianz Global Investors - Kapital Plus A EUR (WKN 847625, ISIN
DE0008476250) sehr erfolgreich umgesetzt. Die breite Basis erstklassig
bewerteter Euro-Anleihen vermag vor allem sicherheitsorientierte Anleger
anzusprechen, während die Beimischung aussichtsreicher europäischer Aktien
für zusätzliche Ertragschancen sorgt. Mit Investment Grade bewertete
Rentenpapiere bilden den eindeutigen Schwerpunkt, wobei bis zu 10 Prozent
Unternehmensanleihen erworben werden können. Die Aktienbeimischung von
rund 30 Prozent zeichnet sich durch ihre breite Streuung über europäische
Länder, Sektoren und Einzelwerte aus. Das Besondere an dem Fonds ist das
monatliche Rebalancing des Portfolios: Hier passt FondsManager Dr. Stefan
Kloss die Anleihen- und Aktiengewichtung aktiv an das Kapitalmarktumfeld
an und stellt die Ziel-Allokation von 70 Prozent Anleihen und 30 Prozent
Aktien wieder her. Der Kapital Plus Fonds wurde am 02. Mai 1994 aufgelegt
und verfügt derzeit über ein Volumen von 775,9 Millionen Euro. Als
Benchmark dient eine Kombination aus 70 Prozent JP Morgan EMU Bond Index
und 30 Prozent MSCI Europe Total Return (Net), von der das Management
jedoch nach Ermessen abweichen darf. Die Total Expense Ratio (TER), die
die laufenden jährlichen FondsKosten misst, beträgt 1,15 Prozent. In
seiner Vergleichsgruppe risikoarmer Mischfonds liegt der Kapital Plus in
den letzten Jahren weit vorn. Seit Auflage konnte der Fonds seinen
Anlegern eine kumulierte Wertentwicklung von +255,95 Prozent bzw. eine
Rendite von +6,97 Prozent p.a. in Euro bieten. Im abgelaufenen Jahr 2012
lag die Performance bei starken +15,77 Prozent – und dies bei einer
moderaten Volatilität von unter fünf Prozent. Mit welcher Strategie konnte
dies erreicht werden? FondsStrategie. Allokation.
Bewährt. FondsManager Dr. Stefan Kloss
setzt in seinem Kapital Plus Fonds auf das langjährig bewährte
Mischungsverhältnis von 70 Prozent Anleihen und 30 Prozent Aktien – eine
Allokation, die sich über unterschiedlichste Marktphasen bewährt hat.
Anlageziel des Fonds ist es, im Anleihenteil eine attraktive Rendite an
den Euro-Rentenmärkten zu erzielen und im Aktienbereich einen
langfristigen Kapitalzuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds konzentriert
sich auf Euro-Anleihen guter Bonität mit Investment-Grade-Rating. Daneben
kann er zwischen 20 und 40 Prozent des Vermögens am europäischen
Aktienmarkt investieren. Der Anteil von Anleihen aus Schwellenländern oder
Anleihen, die nicht auf Euro lauten bzw. nicht gegen Euro abgesichert
sind, ist auf jeweils 10 Prozent begrenzt. Im Anleihenteil dominieren die
Bestände an erstklassigen Staatsanleihen aus der Eurozone, die durch
Positionen in Pfandbriefen bzw. europäischen Covered-Bonds sowie
Unternehmensanleihen abgerundet werden. Die Schuldpapiere des Fonds weisen
eine durchschnittliche Duration von 6,20 Jahren aus und können im Schnitt
mit einer Nominalverzinsung von 3,98 Prozent aufwarten. Das
Durchschnittsrating liegt bei „AA-“, die rechnerische Rendite beträgt 2,50
Prozent. Neben der Bonität des Emittenten liegt der Fokus im
Anleihenbereich auf einer hohen laufenden Verzinsung und relativ geringen
Wertschwankungen. Im Aktienbereich bevorzugt Kloss Unternehmen, die
aufgrund spezifischer Wachstumsfaktoren ein überdurchschnittliches
Ertragspotenzial aufweisen. Die Auswahl dieser Wachstumsaktien erfolgt
länder- und sektorenübergreifend. Besonders erfolgreich gestaltete sich
die Aktienselektion zuletzt in den Branchen Informationstechnik, Konsum
und Industriewerte. Wie sieht die aktuelle Portfoliostruktur im Detail
aus? FondsPortfolio.
Staatsanleihen. Zentral.
Die Asset Allokation des
Allianz Kapital Plus legt den klaren Schwerpunkt auf Rententitel, in die
aktuell 67,8 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien sind
innerhalb der Portfoliostruktur mit 29,8 Prozent gewichtet. Komplettiert
wird die Vermögensaufstellung des Fonds durch liquide Mittel in Höhe von
2,5 Prozent des FondsVolumens. In der Ländergewichtung des defensiven
Mischfonds dominieren die erstklassig gerateten EU-Länder wie Deutschland,
Frankreich und die Niederlande. Deren Anleihen erfüllen eine wichtige
Funktion als Stabilitätsanker innerhalb des Portfolios, werfen aktuell
aber nur geringe Erträge ab. Um sein Ziel einer attraktiven Rendite zu
erreichen, engagiert sich der Kapital Plus deshalb in begrenztem Umfang
auch in höher verzinsten Bereichen des Anleihenmarkts. So finden sich
ebenfalls Staatsanleihen von EU-Peripherieländern wie Italien oder Spanien
innerhalb des FondsPortfolios. FondsManager Kloss hält diese Papiere unter
Rendite-Risiko-Gesichtspunkten für attraktiv bewertet, die Zinsaufschläge
(„Spreads“) seien recht hoch. Was heißt dies mit Blick auf
die Zusammenstellung der Top-10 des Fonds? Auf Platz eins liegt eine
italienische Staatsanleihe mit Laufzeit bis 2018 und einem Kupon von 4,50
Prozent. Eine weitere Italienanleihe (Fälligkeit 2027, Zinskupon 6,50
Prozent) sowie eine spanische Staatsanleihe mit Laufzeitende 2019 und
einer Verzinsung von 4,30 Prozent belegen Platz zwei und drei. Ebenfalls
unter den zehn größten Titeln des Allianz Kapital Plus vertreten ist die
bis Juli 2028 laufende Staatsanleihe der Bundesrepublik Deutschland mit
einem Zinskupon von 4,75 Prozent. Und wie sehen die
Investitionsschwerpunkte im Aktienanteil des Mischfonds aus? Die
wichtigsten Branchen sind für FondsManager Kloss Basiskonsumgüter (23,2
Prozent), Industrie (22,3 Prozent) sowie der IT-Sektor (14,2 Prozent).
Weitere eher defensiv einzuschätzende Branchen wie Nicht-Basiskonsumgüter
(13,9 Prozent) sowie das Gesundheitswesen (13,3 Prozent) sind
vergleichsweise hoch gewichtet. FondsVergleichsindex.
Korrelation. Gering. In unserer unabhängigen SJB
FondsAnalyse haben wir den Allianz Kapital Plus einem kombinierten
Vergleichsindex gegenübergestellt, der zu 70 Prozent aus dem globalen
Anleihenindex Barclays Capital Bond Composite und zu 30 Prozent aus dem
Aktienindex FTSE All World zusammengesetzt ist. Die Korrelation fällt
recht niedrig aus und liegt über ein Jahr bei 0,32, auf drei Jahre geht
sie auf 0,12 zurück. Damit ist der Gleichlauf von Fonds und Index nur
gering ausgeprägt, was sich vor allem durch die unterschiedliche
Währungsallokation erklären dürfte: Während der Allianz-Fonds Anlagen in
Euro die absolute Priorität einräumt, investiert der kombinierte
Referenzindex auch in US-Dollar und Yen. Entsprechend moderat stellt sich
die Kennzahl R² dar: Über ein Jahr erreicht sie einen Wert von 0,10. Damit
wird deutlich, dass FondsManager Kloss seinen Anlagerichtlinien gemäß
stark indexunabhängig agiert: Sowohl sein Anleihenportfolio als auch seine
Aktienauswahl unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten erheblich von der
Benchmark. Der Tracking Error von 9,27 Prozent über drei Jahre bestätigt
diese Diagnose erneut. Wie stellt sich die Risikostruktur des Fonds
dar? FondsRisiko. Volatilität.
Gedämpft. Der Allianz Kapital Plus weist
für ein Jahr eine Volatilität von 4,36 Prozent auf, die klar unterhalb der
8,15 Prozent liegt, die der von der SJB ausgewählte Vergleichsmaßstab zu
verzeichnen hat. Über drei Jahre stellt sich das Bild ähnlich dar: Hier
beträgt die annualisierte Volatilität des Fonds 4,79 Prozent, während der
kombinierte Index aus 70 Prozent Barclays Capital Bond Composite und 30
Prozent FTSE All World mit 8,67 Prozent eine deutlich höhere
Schwankungsintensität aufzuweisen hat. Damit sind die Kursschwankungen des
Allianz-Fonds durchweg geringer als die der globalen Anleihen- und
Aktienmärkte, was als großes Plus für das Risikoprofil des Anlageproduktes
zu werten ist. Gerade sicherheitsorientierte Anleger dürften die
unterdurchschnittliche Volatilität des defensiven Mischfonds schätzen.
Die attraktive Risikostruktur
des Allianz-Fonds manifestiert sich auch an dem weit unter Marktniveau
liegenden Beta von 0,18 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die
Schwankungsneigung der Renditen von Fonds und Referenzindex vergleicht,
weist für drei Jahre einen Wert von 0,07 auf. Der rollierende
Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass sich der Allianz-Fonds mit
Blick auf seine Wertschwankungen regelmäßig weniger volatil als die
Benchmark präsentierte und sich zeitweise sogar gegenläufig zu dieser
entwickelte: Die Risikokennziffer lag in 22 der letzten 36 betrachteten
Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte
zwischen 0,00 und 0,28 an. In 14 Zeitspannen war eine konträre
Kursentwicklung von Fonds und SJB-Benchmark zu verzeichnen: Hier stellte
sich das Beta mit einem Wert bis -0,11 im Tief negativ dar. Die erfreulich
geringe Schwankungsneigung des Allianz Kapital Plus macht diesen in der
Risikoanalyse zum klaren Sieger gegenüber der kombinierten Benchmark aus
globalem Aktien- und Rentenindex. Können die Performancezahlen
gleichermaßen überzeugen? FondsRendite. Wertentwicklung.
Überzeugend. Per 1. März 2013 hat der
Allianz Kapital Plus über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von
+36,69 Prozent in Euro erzielt, was einer Rendite von +10,97 Prozent p.a.
entspricht. Eine ganz ausgezeichnete Performance für einen defensiv
aufgestellten Mischfonds, was auch der Vergleich mit dem kombinierten
Index aus 70 Prozent Barclays Capital Bond Composite und 30 Prozent FTSE
All World demonstriert: Für drei Jahre kommt dieser auf eine
Wertentwicklung von +23,48 Prozent bzw. eine jährliche Rendite von +7,28
Prozent. Im Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung steigert sich der
Performancevorsprung des Allianz-Fonds noch einmal: Über ein Jahr hat der
Mischfonds +11,21 Prozent in Euro an Wert zugelegt, während sich die
zusammengesetzte Benchmark mit einem Plus von +6,51 Prozent begnügen muss.
Sowohl in der kurzfristigen wie der mittelfristigen Betrachtung liegt der
Kapital Plus damit weit vorn; umso positiver fällt das Ergebnis aus, wenn
man zudem die unterdurchschnittliche Volatilität berücksichtigt, mit der
FondsManager Kloss seine Mehrrendite erwirtschaftet.
Die attraktive
Renditeentwicklung des defensiven Mischfonds offenbart sich auch an dem
ausgeprägten Alpha, das über drei Jahre bei 0,84 liegt. Für ein Jahr
stellt sich die Kennzahl mit 0,79 gleichfalls sehr stark dar. Im
rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der
Allianz-Fonds die von der SJB gewählte Benchmark dauerhaft und nachhaltig
schlagen kann. In allen letzten 36 Einzelzeiträumen verzeichnete der Fonds
ein positives Alpha mit Werten bis 1,72 in der Spitze, selbst der
schwächste Einjahreszeitraum generiert noch einen Alpha-Wert von 0,11. Die
regelmäßige Outperformance des Referenzindex beweist, dass sowohl
Titelauswahl als auch Risikomanagement des Fonds als erstklassig
einzustufen sind. Das überzeugende Rendite-Risiko-Profil findet seine
abschließende Bestätigung in der Information Ratio des Fonds von 0,57 über
ein Jahr: Eingegangene Risiken und erzielte Erträge stehen in einem guten
Verhältnis zueinander. SJB Fazit.
Allianz Kapital Plus. Der Spagat zwischen dem Wunsch
nach einer möglichst hohen Rendite bei gleichzeitig geringem Risiko
gelingt dem Allianz Kapital Plus besonders gut. Die defensive
Portfoliostruktur des Fonds mit 70 Prozent Euro-Anleihen und 30 Prozent
europäischen Aktien ist strategisch klug gewählt und hat sich bereits in
unterschiedlichsten Marktphasen bewährt. Das regelmäßige Rebalancing sorgt
dafür, dass die erfolgversprechende Aufteilung stets erhalten bleibt. Für
sicherheitsorientierte Investoren, die ihre Ertragschancen optimieren
wollen! Erläuterungen Alpha Ist die Kennziffer für die
Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf
aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser
hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha
von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den
gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von
5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch
aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor
erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator
für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs
ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds. Beta Gilt als Risikomaß. Das Beta
ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf
Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative
Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders
ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds
und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als
Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein
Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index.
Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine
Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf
geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein
Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab,
ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein
hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes
Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere
Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein
negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur
Marktentwicklung verhält. Dividendenrendite Die Dividendenrendite ist eine
klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende
einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung.
Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der
Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese
Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz
zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die
Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe
Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens
anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten
Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information
Ratio Die Information Ratio ist eine
Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird
errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive
Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten
Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive
Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob
das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist.
Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert,
desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten
Fonds. Korrelation
Die Korrelation ist die
Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die
Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und
liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren
Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren
Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer
Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht
eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines
Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe
Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen
ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem
Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die
Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die
Aussagekraft des Beta-Faktors. Kurs-Buch-Verhältnis
(KBV) Das KBV ist eine Kennzahl für
den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den
Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der
Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von
der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche
variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im
IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des
Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert
ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert
entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis
(KCV) Das KCV ist eine Kennzahl der
Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs
durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet
die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein
Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das
Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem
KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft
bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger
ihr KCV ist. Kurs-Gewinn-Verhältnis
(KGV) Das KGV ist die Kennzahl der
Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den
Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die
Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der
Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als
unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels
hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal
gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit,
dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen
kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige
Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig
wiedergeben. R² Die Kennzahl R² baut auf der
Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds
aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können.
R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0
Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des
Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien
zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt,
umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird
genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto
signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem
FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der
FondsManageraktivität einzuordnen. Sharpe
Ratio Die Sharpe Ratio ist ein Maß
für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum
absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William
Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro
Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt
konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im
positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition
rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer
Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei
der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines
„risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng
genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr
existent. Tracking
Error Der Tracking Error ist die
Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie
stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual
von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung
der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt.
Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko
verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der
Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker
orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert
ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem
Markt. Value-at-risk
(VAR) Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß
für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten
Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem
gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von
1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von
97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten
Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit
von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR
wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im
Finanzsektor. Autor: SJB FondsSkyline OHG
1989 für Unternehmer und Führungskräfte Gerd Bennewirtz ist als
geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989
Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die
täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können
gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de. |