Siemens-Prozess in Griechenland stockt erneut

Freitag, 24.02.2017 15:14 von

ATHEN (dpa-AFX) - Nach monatelanger Unterbrechung sollte am Freitag der Prozess um Schmiergelder von Siemens in Griechenland weiter gehen - nun gerät das Verfahren erneut ins Stocken. Gegen eine Richterin liege ein Befangenheitsantrag vor, weil sie mit einem der Angeklagten familiäre Verbindungen haben soll, berichtete der griechische Sender Skai. Außerdem sei der Verhandlungsraum erneut zu klein, die 64 Angeklagten und ihre Verteidiger fänden kaum Platz.

Der Fall ist in Griechenland ein Politikum. Frühere Siemens-Mitarbeiter sollen Ende der 1990er Jahre knapp 70 Millionen Euro Schmiergeld gezahlt haben, um einen Auftrag vom griechischen Telekommunikationsunternehmen OTE zu erhalten. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück.

Ursprünglich sollte das Verfahren im vergangen Jahr endlich seinen Lauf nehmen - rund elf Jahre nach der Aufdeckung des Skandals. Die Verhandlung wurde allerdings umgehend wieder unterbrochen, weil die rund 4500 Seiten starke Anklageschrift im Juli 2016 nur auf Griechisch vorlag und für die deutschen Angeklagten erst noch übersetzt werden musste. Am 6. März will man erneut zusammenkommen./axa/DP/zb

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