"Sieht aus, als sei meine Pensionierung verschoben“

Freitag, 03.03.2017 14:02 von

Die London Stock Exchange (LSE) bereitet sich auf ihre Zukunft ohne die Deutsche Börse vor, offiziell hält sie an der Megafusion fest. Die Hochzeitsvorbereitungen kamen die LSE teuer zu stehen und drückten den Gewinn.

Zum ersten Mal, seit die Londoner Börse am vergangenen Sonntag um kurz vor Mitternacht den Stecker zog und mit einer scharf formulierten Ad-hoc-Meldung die vor einem Jahr angekündigten Fusionsabsichten zwischen der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE) de facto zu Fall brachte, äußerte sich deren Chef Xavier Rolet offiziell zu den dramatischen Ereignissen der vergangenen Tage. Er machte dabei klar, dass der Streit um die Sitzfrage der neuen Megabörse den Deal gekillt haben dürfte. Denn auf die Frage der WirtschaftsWoche, ob es hier Flexibilität gebe, betonte er, sowohl die Sitzfrage als auch die Festlegung, dass der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse auch Chef der fusionierten Börsenbetreiber werden solle, seien Teil der festgeschriebenen Rahmenvereinbarungen für den Zusammenschluss: „Keine dieser Bedingungen kann geändert werden“.

Zugleich kritisierte Rolet mit einem indirekten Seitenhieb auf die hessische Landesregierung im Zusammenhang mit der geplanten Megafusion Argumente, die von nationalen Überlegungen getrieben seien. Der Brexit-Volksentscheid der Briten im Juni 2016 hatte in Hessen eine heftige Diskussion um den Standort der künftigen Dachgesellschaft TopCo ausgelöst; auch nach Ansicht der Finanzaufsicht Bafin wäre es unmöglich, den Sitz der neuen Megabörse in einem Land zu verankern, das bald nicht mehr Teil der Europäischen Union sein wird. In jüngster Zeit hatte selbst in Großbritannien der politische Widerstand gegen die Fusion zugenommen, da die britischen Euroskeptiker fürchteten, die britische Traditionsbörse könnte von Frankfurt dominiert werden.

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