Schulden, Schulden und noch mehr Schulden

Sonntag, 16.12.2012 12:40 von

Shinzo Abe hat bei der Parlamentswahl in Japan gesiegt. Er will die Schulden des Landes mit noch mehr Schulden bekämpfen. Ob das gut geht?

Seit Wochen geht es beim Yen abwärts und beim Nikkei-Index aufwärts  internationale Finanzinvestoren haben freudig auf die Parlamentswahl in Japan am Sonntag gewartet. Jim O'Neill, Investmentstratege von Goldman Sachs, ruft die Yen-Bären der Neunzigerjahre aus dem Ruhestand zurück und sieht die japanische Devise am Wendepunkt zu einer langfristigen Abwertung. Das wiederum lässt steigende Gewinne der Exportkonzerne erwarten und beflügelt die Börse.

Scharfer Anstieg

Da spielt es kaum eine Rolle, dass US-Hedgefondsmanager Kyle Bass den Japanern die "schlimmste Bond-Krise der Weltgeschichte" voraussagt  verbunden mit einem scharfen Anstieg der Renditen. Wegen der raschen Alterung und der schwachen Exporte würde Japan bald jenen Punkt erreichen, ab dem der Staat ausländisches Kapital brauche, um seinen schier unersättlichen Kreditbedarf zu decken. "In zwei Jahren ist Japan schachmatt", sagt Bass. Für die Insolvenz genüge bei einer Schuldenquote von über 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ein kleiner Renditeaufschlag von zwei bis drei Prozent.

Was hat die Spekulanten so zahlreich auf den Plan gerufen? Der Wahlsieger Shinzo Abe, seit September Chef der oppositionellen Liberaldemokraten (LDP), will Japans Wirtschaft wie nie zuvor monetär und fiskalisch stimulieren. Die Radikalkur soll zwei Jahrzehnte Dauerstagnation beenden  gerade durchlebt die Nation die dritte Rezession seit dem Lehman-Schock. Außerdem soll die Extremtherapie Japan für den Wettbewerb mit Herausforderer China fit machen. Dafür will Abe die Deflation beenden, den Yen schwächen und das Militär stärken. Das ungehinderte Eindringen chinesischer Kriegsschiffen in japanische Hoheitsgewässer seit dem Herbst hat das Land wachgerüttelt.

Allerdings könnten Abes Rezepte genauso gut das Gegenteil bewirken. Dann wäre Japan noch schneller am Abgrund.

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