Sanfte Landung?: US-Finanzministerin Yellen: "Nichts deutet auf eine Rezession hin"

Freitag, 10.06.2022 09:45 von

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Donnerstag, sie rechne nicht damit, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten werde. Das wirtschaftliche Wachstum werde sich jedoch "auf jeden Fall" verlangsamen.

"Ich glaube nicht, dass wir eine Rezession haben (werden). Die Verbraucherausgaben sind sehr stark. Die Investitionsausgaben sind solide", sagte Yellen auf einer Veranstaltung des New York Times Dealbook.

Und weiter: "Ich weiß, dass die Menschen zu Recht über die Inflation verärgert sind, aber nichts deutet darauf hin, dass eine Rezession im Gange ist."

Yellen räumte vergangene Woche ein, dass sie mit ihrer Prognose, die Inflation sei nur vorübergehend, falsch lag. Sie würde die Entscheidungen der US-Politik nicht ändern, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte.

"Ich würde es nicht anders machen", sagte Yellen und erklärte, dass der von US-Präsident Biden unterzeichnete Rettungsplan für Amerika in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar notwendig sei, um zu verhindern, dass eine ganze Generation von Amerikanern unter hoher Arbeitslosigkeit leiden wird.

"Es können immer Dinge passieren, die man nicht erwartet. Die Welt ist sehr unsicher", zitiert Reuters die Finanzministerin.

Die Bekämpfung der Inflation habe für Präsident Biden oberste Priorität, so Yellen. Sie rechne allerdings nicht damit, dass die Benzinpreise in nächster Zeit sinken werden.

Die amerikanischen Haushalte seien eindeutig besorgt über die steigenden Benzinpreise, die eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Verbrauchererwartungen spielten. Es sei jedoch "erstaunlich", wie pessimistisch die Amerikaner in Bezug auf die Wirtschaft seien, wenn man bedenke, dass die Vereinigten Staaten jetzt den stärksten Arbeitsmarkt seit dem Zweiten Weltkrieg hätten.

Die Fed strafft die Geldpolitik, um die Nachfrage einzudämmen und die Inflation zu senken. Yellen glaubt daher an eine sanfte Landung, die eine Rezession vermeiden würde.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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