Samsung: Konzernumbau und neuer Börsengang?

Dienstag, 29.11.2016 12:16 von

Das südkoreanische Unternehmen Samsung erwägt nach eigenen Angaben einen Konzernumbau. Der Smartphone-Hersteller reagiert damit auf die Kritik von Investoren – die fordern außerdem einen neuen Börsengang.


Samsung-Shop in der Frankfurter Zeil. - © istockphoto.com / FinkAvenue

Samsung zieht laut eigenen Angaben eine Umstrukturierung in Betracht. Wie der südkoreanische Tech-Riese am heutigen Dienstag bekannt gab, könnte sich der Konzern in Zukunft aufspalten und zu diesem Zweck eine Dachgesellschaft sowie eine operative Gesellschaft gründen. Bis die Umbau-Pläne beschlossen werden, könnte noch einige Zeit vergehen: Eine Prüfung der Vor- und Nachteile werde einem Konzernsprecher zufolge mindestens sechs Monate in Anspruch nehmen; es sei derzeit offen, für welchen Weg sich das Unternehmen letztlich entscheide.

Samsung stellt hohe Dividende in Aussicht

Außerdem macht der weltweit größte Smartphone-Hersteller Zugeständnisse an seine Aktionäre: Samsung will seine Dividende deutlich erhöhen – langfristig sollen rund 60 Mrd. US-Dollar an die Anteilseigner des Konzerns ausgeschüttet werden. Darüber hinaus plant Samsung womöglich Personaländerungen in der Führungsebene. Laut Medienberichten könnte Samsung ein weiteres unabhängiges Vorstandsmitglied bestellen und einen neuen Co-CEO im Mobile-Bereich einsetzen.

US-Investor drängt auf Umstrukturierung

Der Konzern reagiert mit seinen Plänen auf Forderungen des amerikanischen Investors Elliott Management. Der US-Hedgefonds, der 0,62 Prozent der Samsung-Anteile hält, hatte Anfang Oktober in einem offenen Brief auf drastische Einschnitte gedrängt. Elliott Management sprach sich unter anderem für eine Vereinfachung des seiner Meinung nach zu komplizierten Konzerngeflechts aus. Der Investor plädiert dafür, das operative Geschäft abzutrennen und in den Vereinigten Staaten an die Börse zu bringen.

Samsung wegen Akku-Skandal unter Druck

Elliott Management veröffentlichte seine Kritik im Zuge des Akku-Skandals um das Galaxy Note 7. Das Modell sollte das neue Flaggschiff unter den Samsung-Smartphones werden. Wegen der Brand- und Explosionsgefahr musste der südkoreanische Konzern das Gerät vom Markt nehmen – Samsung entsteht dadurch ein Schaden von mehr als sechs Milliarden US-Dollar. Zudem steht das Unternehmen wegen einer Korruptionsaffäre in seinem Heimatland Südkorea unter Druck. Im Zuge der Affäre, die heute zum Amtsverzicht der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye führte, waren auch zwei Büros des Samsung-Konzerns durchsucht worden.

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