Russischer Ölgigant auf Brautschau in Asien

Dienstag, 21.06.2016 18:20 von

Die russische Regierung will Anteile an Ölgigant Rosneft verkaufen. Der Käufer soll aus Asien kommen, bevorzugt aus China oder Indien, und muss mindestens zehn Milliarden Euro für knapp 20 Prozent der Anteile mitbringen.

Es kommt Bewegung in die Privatisierungspläne der russischen Regierung: Bis Jahresende will Moskau für die Rekordsumme von mindestens zehn Milliarden Euro ein Aktienpaket am Ölgiganten Rosneft an mehrere strategische Investoren veräußern.

Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew nannte auf dem Internationalen Petersburger Wirtschaftsforum die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Abschlusses „ziemlich hoch“. Die Agentur Bloomberg will erfahren haben, dass die potenziellen Käufer eines Pakets über 19,5 Prozent der Rosneft-Aktien in Indien und China sitzen.

Aus strategischer Sicht würde das Geschäft durchaus Sinn machen: Russland strebt seit längerer Zeit die Eroberung des asiatischen Markts an, speziell die energiehungrigen aufstrebenden Großmächte China und Indien kämen da zupass. Zumal die Beziehungen nach Peking und New Delhi völlig intakt sind – im Gegensatz zu Moskaus Verhältnis gegenüber dem Westen.

Beide Länder haben zudem mehrfach ihr Interesse an einer verstärkten Kooperation im Energiesektor mit Russland bekundet. Die staatliche chinesische Ölgesellschaft CNPC ist sogar schon Aktionär bei Rosneft – auch wenn der Anteil mit einem Prozent deutlich niedriger ist als der von BP (19 Prozent).

Darüber hinaus ist Rosneft über ein langjähriges Lieferabkommen an das Reich der Mitte gebunden: Bis 2038 soll der Konzern 360 Millionen Tonnen Öl liefern – vorfinanziert über chinesische Kredite. Auch mit Indien gibt es bereits Verknüpfungen: Vor wenigen Tagen erst hat sich ein indisches Konsortium, bestehend aus Oil India, Indian Oil, Bharat Petro Ressources und OGNC Videsh mit fast 40 Prozent bei der Rosneft-Lagerstätte Wankor in Sibirien eingekauft.

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