ROUNDUP: Wohnungsunternehmen fordern klare Führung bei Wohnungspolitik

Dienstag, 22.05.2018 15:50 von

SCHWERIN (dpa-AFX) - Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat angesichts des landesweit auseinanderdriftenden Immobilienmarkts eine klare Führung bei der Wohnungspolitik gefordert. So gebe es in Hotspots wie Rostock und Greifswald eine wachsende Nachfrage und steigende Mieten, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner am Dienstag in Schwerin. Dort werde es vor allem für Haushalte mit mittleren und kleineren Einkommen schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Gleichzeitig gebe es Leerstand im ländlichen Raum, sagte Breitner. Als Folge hätten Wohnungsgesellschaften wirtschaftliche Schwierigkeiten. Wegen der geringen Gewinne sei es schwierig, Wohnungen auf dem neuesten Stand zu halten oder gar neue zu bauen. Wohnungspolitik müsse Chefsache der Ministerpräsidentin sein, sagte Breitner. Darüber hinaus forderte er, dass Städte und Gemeinden auf eine Gewinnausschüttung ihrer kommunalen Wohnungsunternehmen verzichten sollten. Insgesamt hätten Unternehmen im vergangenen Jahr 27 Millionen Euro ausgeschüttet. Der VNW lehne Gewinnausschüttungen ab, weil dieses Geld dann für die Sanierung oder den Neubau fehlt.

So müsse die Rostocker Wiro 14,5 Millionen Euro ausschütten und die Neubrandenburger Neuwoges 425 Wohn- und Gewerbeeinheiten verkaufen. In Neubrandenburg soll damit für 2019 eine Gewinnausschüttung in Höhe von 6,76 Millionen Euro ermöglicht werden. "Da kommunale Unternehmen Wohnungen für Haushalte mit geringem Einkommen anbieten, zahlen somit die Schwächsten der Gesellschaft die Zeche", betonte Breitner.

Der VNW vertritt in Mecklenburg-Vorpommern 70 Genossenschaften und 72 Gesellschaften - und damit 52 Prozent aller Mietwohnungen. Die Investitionen für den Neubau, die Instandhaltung und Modernisierung lagen im vergangenen Jahr bei 402 Millionen Euro, in diesem Jahr sollen es 459 Millionen Euro werden. 2017 wurden 538 Wohnungen errichtet, für 2018 sind 768 geplant./mgl/DP/tos

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