ROUNDUP: Schneider Electric überrascht beim Gewinn - 'durchwachsenes' 2013

Donnerstag, 21.02.2013 11:45 von

RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX) - Der französische Elektronikkonzern Schneider Electric hat trotz des teils kräftigen konjunkturellen Gegenwinds beim operativen Gewinn einen neuen Bestwert aufgestellt. Auch unter dem Strich lief es im abgelaufenen Geschäftsjahr etwas besser als gedacht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Davon profitieren die Aktionäre mit einem Aufschlag bei der Dividende. Auf das laufende Jahr blicken die Franzosen, wie viele andere große Unternehmen der Branche, aber mit einiger Vorsicht.

Die für Schneider Electric relevante operative Kennzahl, der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA), legte 2012 um zehn Prozent auf den Rekordwert von 3,5 Milliarden Euro zu. Die Marge erreichte damit 14,7 Prozent nach 14,3 Prozent vor einem Jahr. Für 2013 rechnet der Vorstandschef Jean-Pascal Tricoire hier mit einer stabilen Entwicklung bis hin zu einem leichten Aufschlag.

Der Überschuss kletterte im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 1,84 Milliarden Euro. Dazu trugen neben höheren Preisen, die Schneider Electric bei seinen Kunden durchsetzen konnte, auch eine verbesserte Produktivität bei. Dahinter steckt unter anderem ein Sparprogramm, mit dem die Ausgaben bis 2014 um mehr als eine Milliarde Euro geringer ausfallen sollen. Gleichzeitig kostete der Umbau im vergangenen Jahr 164 Millionen Euro.

Erst beim zweiten Blick auf den Umsatz zeigt sich die angespannte Lage in vielen Märkten. Während der Umsatz 2012 insgesamt um sieben Prozent auf 23,9 Milliarden Euro anstieg, schrumpfte er auf vergleichbarer Basis um 0,7 Prozent. Grund sind deutliche Dämpfer in vielen westeuropäischen Märkten, aber auch eine schwächere Entwicklung in der Region Asien-Pazifik und Nordamerika. Im laufenden Jahr rechne er mit einem Plus beim Umsatz auf vergleichbarer Basis im niedrigen einstelligen Prozentbereich, sagte Tricoire. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe "durchwachsen".

Damit äußern sich die Franzosen ähnlich vorsichtig wie andere europäische Elektrokonzerne. Siemens etwa erwartet eine schwierige Wegstrecke ohne Rückenwind von der Weltkonjunktur. Der Chef der Schweizer ABB will angesichts des unsicheren Marktumfelds wie die Deutschen weiter strikt sparen.

Bei seinen Aktionären will Schneider Electric nicht knapsen. Die Anteilseigner sollen eine Dividende von 1,87 Euro bekommen, nach 1,70 im Jahr zuvor. Die Aktie kletterte am Vormittag mit einem Plus von über drei Prozent an die Spitze des Eurostoxx und war der einzige Gewinner im Index./stb/fn/stk

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