ROUNDUP: Sanofi mit mehr Zuversicht zum Jahresende

Freitag, 28.10.2016 09:29 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der französische Pharmakonzern Sanofi hat seine Gewinnprognose erhöht. Im besonders gut gelaufenen dritten Quartal hat der Konzern den andauernden Geschäftsrückgang bei seinem Diabetes-Mitteln mit anderen Medikamenten mehr als ausgleichen können. Zudem haben die Franzosen die Früchte der Sparanstrengungen geerntet. Die Anleger zeigten sich begeistert - die Aktie sprang im frühen Handel um über 5 Prozent auf das höchste Niveau seit August.

"Wir haben ein solides Umsatzwachstum im dritten Quartal erzielt", sagte Konzernchef Olivier Brandicourt laut Mitteilung. Einsparungen und die schlankere Aufstellung mancher Firmenbereiche hätten einen großen Beitrag zur guten Entwicklung beigetragen, was sich auch in der Prognoseanhebung ausdrücke. Für den bereinigten Gewinn je Aktie unter der Annahme von konstanten Wechselkursen wird nun ein Plus von 3 bis 5 Prozent erwartet, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zuvor war der Konzern von einer weitestgehend stabilen Gewinnentwicklung bei dieser für den Finanzmarkt relevanten Kennziffer ausgegangen. Zudem will Sanofi eigene Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Euro bis Ende 2017 zurückkaufen.

Im dritten Quartal hat Sanofi durch die Bank besser abgeschnitten als von den Analysten erwartet. Der Umsatz kletterte um 2,1 Prozent auf 9,652 Milliarden Euro. Wechselkurseffekte, die im zweiten Quartal noch eine größere Rolle spielten, kosteten nur gut einen Prozentpunkt Wachstum. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn stieg im Zeitraum Juli bis September um 9,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie vor Sonderposten lag bei 1,79 Euro, ein Plus von 11,2 Prozent.

Belastend wirkte sich der andauernde Rückgang im Diabetesgeschäft aus - allerdings längst nicht mehr so gravierend wie noch im zweiten Quartal, was auch neuen Produkten zu verdanken ist. Zudem legte Sanofi in den Geschäftsbereichen Impfstoffe und Autoimmunerkrankungen/seltene Krankheiten (Genzyme) zweistellig zu. Mit Blick auf die Regionen stiegen die Erlöse in den USA und den Schwellenländern ordentlich, während Europa fast stabil blieb.

Nach der Pleite beim Ringen um den US-Biopharmaspezialisten Medivation, den der US-Pharmakonzern Pfizer Sanofi vor der Nase weggeschnappt hat, wollen die Franzosen nun bei attraktiven Zielen schnell zuschlagen. "Wir waren enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Wir haben aber eine signifikante finanzielle Flexibilität", sagte Brandicourt in einer Telefonkonferenz. "Wir würden schnell handeln, wenn wir ein attraktives Übernahmeziel identifizieren."

Mit Medivation hätte Sanofi Zugang zum Prostatakrebs-Medikament Xtandi erhalten und sich im Bereich Krebs-Erkrankungen besser aufgestellt. Pharmakonzerne wollen sich durch Übernahmen neue Wachstumsimpulse sichern. Das eigene Unternehmen will Brandicourt weiter neu aufstellen. So bestätigte er, dass er die europäische Generika-Sparte auf die Verkaufsliste setze. In den nächsten 12 bis 24 Monaten solle dies über die Bühne gehen. Die Sparte hat 800 Millionen Euro Umsatz und 3000 Mitarbeiter./stk/ag/stb

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