ROUNDUP: LEG rechnet auch 2020 mit steigenden Mieten

Freitag, 09.11.2018 09:14 von

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Immobilienkonzern LEG profitiert wie auch seine Konkurrenten von der Wohnungsnot in Großstädten. Dort steigen die Mieten schon seit Jahren, und ein Ende ist aufgrund fehlender bezahlbarer Wohnungen derzeit nicht in Sicht. Deshalb rechnet LEG auch über die Jahre 2018 und 2019 hinaus mit anziehenden Mieten und mit mehr Gewinn. "Der erstmalige Ausblick für 2020 zeigt, dass wir auch für die kommenden Jahre von einer Fortsetzung des stabilen, nachhaltigen Wachstums ausgehen", sagte Unternehmenschef Thomas Hegel am Freitag bei der Vorlage der Quartalszahlen in Düsseldorf.

Im dritten Quartal legte der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO1) trotz höherer Sanierungskosten im Jahresvergleich um 10,7 Prozent auf 85,8 Millionen Euro zu. Dabei profitierte der im MDax notierte Immobilienkonzern neben höheren Mieteinnahmen auch von seinen jüngsten Zukäufen und geringeren Zinszahlungen.

Im Gesamtjahr will der Vorstand den operativen Gewinn (FFO 1) unverändert auf 315 bis 323 Millionen Euro nach oben treiben. Für 2019 hat er eine weitere Steigerung auf 338 bis 344 Millionen Euro ins Auge gefasst. Und 2020 soll der FFO1 dann auf 356 bis 364 Millionen Euro zulegen.

Die Zahlen seien in allem solide und den Ausblick habe die Immobiliengesellschaft wie erwartet bestätigt, schrieb Analyst Andre Remke von der Baader Bank. Die Aktien gaben im frühen Handel leicht nach.

LEG erzielte in den ersten neun Monaten auf vergleichbarer Fläche eine Miete von durchschnittlich 5,62 Euro pro Quadratmeter, das waren um 2,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Für das Gesamtjahr rechnet LEG weiterhin wie bisher mit um drei Prozent höheren Mieten als 2017. Allerdings kann das Unternehmen nach eigenen Angaben für gut ein Viertel seiner rund 130 200 Wohnungen wegen einer Mietpreisbindung nicht viel mehr verlangen.

Unter dem Strich verbuchte LEG von Juli bis September einen Verlust von 15,3 Millionen Euro nach einem Gewinn von 34,6 Millionen Euro im Vorjahr. Hier belastete vor allem der höhere Fehlbetrag aus der Marktbewertung von Derivaten aus den Wandelschuldverschreibungen. Zudem fielen höhere Steuern an.

LEG steckt im laufenden Jahr deutlich mehr Geld in die Instandhaltung und vor allem in die Modernisierung. Mit rund 250 Millionen Euro soll die höchste Summe seit rund 20 Jahren fließen. Der Deutsche Mieterbund warnte bereits vor drohenden Mieterhöhungen. Durch die Umlage eines Teils der Kosten auf die Kaltmiete müssten die betroffenen Mieter teils mit deutlichen Erhöhungen rechnen./mne/tav/jha/

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