ROUNDUP: Fusion griechischer Großbanken gescheitert - Frisches Kapital gesichert

Montag, 08.04.2013 11:09 von

ATHEN (dpa-AFX) - Der geplante Zusammenschluss der beiden größten griechischen Banken National Bank of Greece (NBG) und der Eurobank ist vorerst geplatzt. Dennoch ist die milliardenschwere Rekapitalisierung der Institute nicht in Gefahr, wie die Eurobank am Montag mitteilte. Die Banken sollen nun jeweils einzeln mit frischem Geld aus dem griechischen Rettungsfonds für den Finanzmarkt HFSF versorgt werden. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, entspricht dieses Vorgehen einer Forderung der Experten der internationalen Geldgeber Athens.

Der Fonds hatte in der vergangenen Woche betont, dass die Rekapitalisierung der vier größten Banken des Landes auf gutem Weg sei und wie geplant in diesem Monat abgeschlossen werde. Dem Fonds stehen dafür 50 Milliarden Euro aus den Finanzhilfen von Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds zur Verfügung.

Ob die im vergangenen Jahr angestoßene Fusion von NBG und Eurobank noch zustande kommt, ist offen. Darüber müsse der griechische Rettungsfonds nach der Finanzspritze entscheiden, wenn er größter Aktionär der Bank ist, erklärte die Eurobank.

Im vergangenen Oktober hatte die NBG ein Übernahmeangebot für die Eurobank vorgelegt und damit Hoffnungen auf eine Konsolidierung des griechischen Bankensektors genährt. An der Börse war die Enttäuschung über die geplatzte Fusion nun groß. Die Aktien der Eurobank verloren mehr als 30 Prozent, NBG-Papiere 3 Prozent an Wert./enl/tt/stw/fbr

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