ROUNDUP: Dürr profitiert von Nachfrage in Schwellenländern - Aktie unter Druck

Mittwoch, 06.11.2013 13:35 von

BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr hat im dritten Quartal von der guten Auftragslage aus der Automobilbranche profitiert. Besonders in den Schwellenländern war die Nachfrage hoch. Das operative Ergebnis (EBIT) legte von Juli bis Ende September um 11 Prozent auf 51,7 Millionen Euro zu, wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Bietigheim-Bissingen mitteilte. Die vor einigen Wochen angehobene Prognose bestätigte Dürr.

Am Aktienmarkt verloren Dürr-Titel in einem freundlichen Umfeld am MDax-Ende bis zum Nachmittag mehr als vier Prozent. Nach einem rasanten Anstieg der Aktie in den vergangenen Monaten sehen Experten derzeit nicht mehr viel Luft nach oben. Die Aktie sei überbewertet, lautet das Votum einiger Börsianer, obwohl sie die Auftragslage für die kommenden Monate als vielversprechend einstuften.

"Wir sind sehr zuversichtlich, mit dem Schlussspurt im vierten Quartal unsere Jahresziele erreichen zu können. Die Projektanfragen der Automobilindustrie sind weiterhin auf einem guten Niveau", sagte Konzernchef Ralf Dieter laut Mitteilung. Er erwartet für den Rest des Jahres anziehende Umsätze. Bis zum Jahresende sollen die Erlöse nach wie vor 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro erreichen. Nachdem Dürr in den ersten neun Monaten beim Betriebsergebnis die Marge von 6,8 auf 7,7 Prozent steigerte, könnte bis zum Jahresende "das obere Ende der Zielbandbreite" der anvisierten 7,5 bis 8,0 Prozent erreicht werden, hieß es.

In den ersten neun Monaten ging der Auftragseingang um acht Prozent zurück auf 1,798 Milliarden Euro. Das war Dürr zufolge aber schon erwartet worden. Da die Bestellungen aber im vierten Quartal anziehen sollen, will Dürr die angestrebte Bandbreite von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro bis zum Jahresende "sicher erreichen".

Die Aufträge aus den Schwellenländern stiegen um fünf Prozent, sie machen mehr als die Hälfte der eingegangenen Bestellungen aus. Dabei legten vor allem China und Brasilien zu. Der europäische Markt war hingegen rückläufig. Dürr hat in den vergangenen Monaten seine Kapazitäten verstärkt ausgeweitet. Neue Standorte und Produktionsflächen waren den Angaben zufolge in China, Mexiko, Polen und Deutschland in Betrieb gegangen. Die Mitarbeiterzahl lag zuletzt bei 8.128 Beschäftigten - 617 mehr als im Jahr zuvor.

Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 3,4 Prozent auf 614,4 Millionen Euro. Unter dem Strich erlöste Dürr 35,2 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 27,3 Millionen Euro./nmu/lan/stb

Weitere Themen