ROUNDUP: Drogerie-Chef Erwin Müller gibt einen Teil seiner Verantwortung ab

Donnerstag, 07.11.2013 13:13 von

ULM (dpa-AFX) - Drogerie-Unternehmer Erwin Müller zieht sich mit 81 Jahren ein Stück weit aus dem Tagesgeschäft seines Drogerie-Imperiums zurück. Seit dem 1. November stünden ihm zwei Geschäftsführer mit deutlich erweiterten Zuständigkeitsbereichen zur Seite, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Ulm mit. Der Firmengründer selbst stehe aber als Vorsitzender der Müller-Holding weiterhin an der Spitze der Drogeriegruppe und sei jeden Tag mit allen wichtigen Entscheidungen befasst. Die "Südwest Presse" (Donnerstag) und die "Lebensmittelzeitung" hatten zuerst über die Änderung berichtet.

Bislang liefen viele Fäden des 30 000 Mitarbeiter großen Konzerns bei Müller selbst zusammen. Ihm war deshalb vorgeworfen worden, sein Unternehmen mit 81 Jahren noch immer nicht für die Zeit nach seinem Ausscheiden aufgestellt zu haben. Müller ist nach der Schlecker-Pleite die Nummer drei unter den deutschen Drogeriemärkten hinter dm und Rossmann.

Zwar gab es neben dem Inhaber auch bislang schon Geschäftsführer. Doch diese waren nur für einige ausgewählte Bereiche zuständig. Mit der neuen Struktur seien die Geschäftsführer Elke Menhold (51) und Wolfgang Lux (55) nur für den gesamten Konzern verantwortlich. Sie sprächen sich aber ständig mit dem Firmengründer ab, hieß es. "Mit der Aufteilung der operativen Ressorts auf zwei Geschäftsführungsbereiche wurde eine zukunftsweisende Struktur geschaffen", sagte Müller laut Mitteilung.

Der Unternehmer hatte genau vor 60 Jahren mit er Eröffnung eines Frisörsalons, in dem er nach und nach auch Parfüm und Kosmetikartikel verkaufte, den Grundstein für sein Drogerieimperium gelegt. Seitdem führte er das Unternehmen, das zuletzt in seinen knapp 700 Filialen fast drei Milliarden Euro Umsatz machte, weitgehend allein.

Um die Weichen für die Zeit nach seinem Ausscheiden zu stellen, hatte Müller im Frühjahr bereits einen fünfköpfigen Beirat eingesetzt. Dieser soll die Geschäftsführung kontrollieren und sicherstellen, dass das Unternehmen auch nach seinem eigenen Ausscheiden weitergeführt wird. Diesem Beirat gehört auch sein Sohn Reinhard Müller an./mhe/DP/kja

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