ROUNDUP/Devisen: Euro und Pfund bleiben unter Druck - Dollar legt weiter zu

Montag, 27.06.2016 09:53 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Brexit-Schock vor dem Wochenende stehen der Euro und das britische Pfund an den Finanzmärkten weiter unter Druck. Am Montagvormittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1050 US-Dollar und damit etwa einen halben Cent weniger als am späten Freitagabend. Am Freitag hatte der Euro in der Spitze 5 Cent auf gut 1,09 Dollar verloren, sich im Handelsverlauf aber wieder etwas erholen können.

Das britische Pfund notierte am Montagvormittag bei rund 1,34 Dollar. Es hat sich damit ebenfalls etwas gefangen, nachdem es am Freitag massiv an Wert verloren hatte. Zeitweise war die britische Währung um mehr als 15 US-Cent gefallen. Mit rund 1,32 Dollar hatte sie den tiefsten Stand seit 31 Jahren erreicht. Ausschlaggebend war, dass die Märkte eher von einem Verbleib Großbritanniens in der EU ausgegangen waren und vom Brexit komplett auf dem falschen Fuß erwischt wurden.

DOLLAR BLEIBT GEFRAGT

Wie bereits am Freitag stand auch am Montag der US-Dollar hoch in der Gunst der Anleger. Von den weltweit bedeutendsten Währungen konnte nur der japanische Yen zur Weltreservewährung Dollar zulegen. Grund dafür ist der Status des Yen als sicherer Anlagehafen, der in Zeiten mit höher Ungewissheit angelaufen wird. Der japanischen Regierung ist die Yen-Stärke ein Dorn im Auge, weil der Außenhandel darunter leidet. Marktinterventionen sind jedoch politisch heikel, weil sie aufgrund internationaler Absprachen grundsätzlich unzulässig sind.

Weiter unter Druck standen am Montag auch zahlreiche Währungen von Schwellenländern, insbesondere aus Osteuropa. Verluste verbuchten unter anderem der polnische Zloty, die tschechische Krone und der ungarische Forint. In Asien verloren der chinesische Renminbi, der Taiwan-Dollar und der südkoreanische Won am deutlichsten. Der Währungsdruck entsteht, weil Anleger in unwägbaren Zeiten Kapital aus aufstrebenden Ländern abziehen und es in Währungsräume transferieren, die sie als sicherer ansehen. Hierzu zählen in erster Linie die USA und Japan./bgf/jsl/fbr

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