ROUNDUP/Aktien New York: Knappes Minus am US-Wahltag - Enges Rennen erwartet

Dienstag, 08.11.2016 17:01 von

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Euphorie zum Wochenbeginn haben sich die Anleger am Tag der US-Präsidentschaftswahl zurückgehalten. Zuletzt lag der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag 0,13 Prozent im Minus bei 18 235,46 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,20 Prozent auf 2127,28 Zähler und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,10 Prozent auf 4768,91 Punkte.

"Wir sehen die Ruhe vor dem Sturm", schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Mit der gestrigen Erholung hätten die Börsen die vorangegangenen Verluste wieder wettgemacht. Allerdings zeigten viele Umfragen, dass ein Wahlsieg der Demokratin Hillary Clinton deutlich knapper ausfallen könnte, als es die Märkte glauben machten - entsprechend verwundbar wären sie bei einem Überraschungssieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump.

Am Montag hatte die allgemeine Erleichterung über Clintons gestiegene Siegchancen dem Dow Jones noch einen zweiprozentigen Kurssprung beschert. Grund war eine Mitteilung der US-Bundespolizei FBI, die die demokratische Kandidatin in der E-Mail-Affäre entlastet hatte.

Neben der mit Spannung beobachteten Präsidentschaftswahl sollten die zeitgleichen Wahlen für die beiden Parlamentskammern im Auge behalten werden. Denn die dortigen Mehrheitsverhältnisse haben eine große Bedeutung für den Handlungsspielraum des neuen Präsidenten. Sowohl im Repräsentantenhaus, dessen Mitglieder komplett neu gewählt werden, als auch im Senat, wo ein Drittel der Sitze zur Wahl stehen, haben derzeit die Republikaner eine Mehrheit.

Auch die Geschäftszahlen einiger Nachzügler der auslaufenden Berichtssaison blieben etwas im Hintergrund, obwohl sie überwiegend für deutliche Kursverluste sorgten. So büßten die Aktien von Hertz Global Holdings gut die Hälfte ihres Werts ein, nachdem der Autovermieter eine enttäuschende Ergebnisentwicklung für das dritte Quartal berichtet und das Ziel für den Jahresgewinn gesenkt hatte.

Negative Nachrichten kamen auch aus der Pharmabranche. Valeant gab einen herben Quartalsverlust bekannt und revidierte seine Gewinnprognose stärker als erwartet nach unten, was die Aktien um knapp 20 Prozent abstürzen ließ. Kaum besser erging es den Titeln der Apothekenkette CVS - sie litten mit einem Minus von rund 13 Prozent ebenfalls heftig unter einem ernüchternden Ertragsausblick. Dem Unternehmen zufolge werden aktuell weniger Medikamente als üblich verschrieben.

Bei der News Corp, die das Verlagsgeschäft von Medienmogul Rupert Murdoch bündelt, mussten die Anteilseigner einen Kursverlust von 4,66 Prozent verkraften. Sinkende Abo- und Werbeeinahmen drückten das Unternehmen mit Flaggschiffen wie dem "Wall Street Journal" oder der britischen "Times" im Geschäftsquartal bis Ende September tief in die roten Zahlen. Immerhin gab der Umsatz weniger stark nach als befürchtet.

Dass die Hotelkette Marriott International angesichts der Fusion mit dem Wettbewerber Starwood Hotels einen Gewinnrückgang erlitt, trugen die Anleger hingegen mit Fassung: Die Aktien stiegen dennoch um fast zwei Prozent. Derweil übertraf der Online-Reiseportalbetreiber Priceline mit seinem Quartalsumsatz die Analystenerwartungen, was für ein Kursplus von über sechs Prozent sorgte./gl/stb

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