ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Rekordjagd in Dax und MDax geht weiter

Montag, 02.03.2015 10:17 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag an seine Rekordjagd der vergangenen Wochen angeknüpft. Die Geldflut der Notenbanken treibe die Börsen weiter nach oben, sagte Analyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda in London. Eine erneute Zinssenkung in China bekräftige das Bild der weltweit ungebrochenen Unterstützung der Wirtschaft durch die Zentralbanken.

Der Dax erreichte bei 11 455 Punkten am Montagmorgen einen Höchststand. Zuletzt stand der deutsche Leitindex um 0,36 Prozent höher bei 11 442,42 Punkten. Auch das Barometer des deutschen Mittelstands, der MDax, setzte seinen Rekordlauf fort und stand zuletzt 0,84 Prozent im Plus bei 20260,18 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax erreichte ein Hoch seit Juni 2001. Er gewann zuletzt 0,14 Prozent auf 1583,94 Punkte.

Auch an den europäischen Börsen blieb die Stimmung gut: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,18 Prozent auf 3605,48 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2008. Die ersten Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone gaben dem Markt indes keine neuen Impulse. Im Verlauf könnten aber die Verbraucherpreise aus Europa die Märkte bewegen. Sie sind vor allem wegen ihres Einfluss auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wichtig.

AUTOWERTE PRESCHEN VORAN

Autowerte standen am Morgen ganz oben auf der Einkaufsliste der Anleger: Die Vorzüge von Volkswagen (VW) verteuerten sich als bester Dax-Wert um 1,40 Prozent auf 228,65 Euro. Sie markierten zuvor einen neuen Rekord bei 229,50 Euro. Die Commerzbank erhöhte ihr Kursziel von 235 auf 252 Euro. BMW-Aktien gewannen 1,19 Prozent. Der Münchener Autobauer will angesichts gut laufender Geschäfte in diesem Jahr mehr neue Mitarbeiter einstellen als jemals zuvor.

Eon-Papiere standen dagegen mit minus 0,62 Prozent ganz hinten im Dax. Händler konnten keine neuen Nachrichten für die Kursbewegung verantwortlich machen. Bei RWE-Aktien ging es dagegen um 0,12 Prozent etwas nach oben: Der Energiekonzern will trotz Bedenken der britischen Regierung zu Wochenbeginn den Verkauf seiner Öl- und Gasfördertochter Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman abschließen. "Die Transaktion endet wie befürchtet. Die Ablehnung aus London ist in die Struktur des Deals bereits eingearbeitet", sagte ein Händler. Eine bessere Lösung wäre natürlich wünschenswert gewesen.

ELRINGKLINGER UNTER DRUCK - RHEINMETALL SPITZE

ElringKlinger-Aktien rutschten nach der Bekanntgabe von Eckdaten für 2014 als Schlusslicht im MDax um 3,10 Prozent auf 30,135 Euro ab. Das operative Ergebnis (Ebit) des Autozulieferers habe die Erwartungen verfehlt, kommentierte Analyst Michael Punzet von der DZ Bank. Angesichts der erneut enttäuschenden Gewinn- und Margenentwicklung halte er an seiner skeptischen Einschätzung fest. Analyst Tobias Fahrenholz vom Bankhaus Mainfirst stufte die Aktien einem Händler zufolge auf "Neutral" ab. Der Experte zeigte sich vor allem über den Geschäftsausblick von ElringKlinger für 2015 enttäuscht.

Die Aktien des Automobilzulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall gewannen dagegen an der Spitze des Index mittelgroßer Werte 3,78 Prozent auf 47 Euro. Ein Händler verwies auf Medienberichte vom Wochenende, denen zufolge Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) einen höheren Verteidigungsetat in Aussicht stellt. An eine Aufstockung sei ab 2017 gedacht. Von den möglichen Mehrausgaben könnte dem Händler zufolge Rheinmetall profitieren./fat/das

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