Rossmann kann 2020 Corona-Delle vermeiden - weitere Filialen geplant

Donnerstag, 14.01.2021 14:09 von

BURGWEDEL (dpa-AFX) - Die Drogeriekette Rossmann ist vergleichsweise gut durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Insgesamt gelang dem Konzern ein Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 10,35 Milliarden Euro. Anders als viele Einzelhändler konnte Rossmann auch während der beiden Shutdowns seine Filialen offen halten, weil diese wie bei Supermärkten als wichtig für die Grundversorgung angesehen werden.

Angaben zum Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr machte die Firmengruppe mit Hauptsitz in Burgwedel bei Hannover am Donnerstag nicht. Rechnet man den Effekt der gesenkten Mehrwertsteuer ein, womit die Bundesregierung den Konsum bis zum Jahresende ankurbeln wollte, betrug das Erlöswachstum bei Rossmann etwas mehr als 6 Prozent.

Laut Zahlen des Konsumforschungsunternehmens GfK konnten die Drogerieunternehmen insgesamt in Deutschland in den ersten elf Monaten 2020 ihre Umsätze um 4,1 Prozent steigern. Damit fiel das Plus von Rossmann, dm und Co. deutlich schwächer aus als beim Lebensmittelhandel, wo die Discounter um mehr als 8 und die Supermärkte sogar um fast 16 Prozent zulegten. Als ein Grund dafür gilt, dass infolge der Shutdowns und durch vermehrtes Homeoffice die Nachfrage nach Kosmetik stark zurückging.

Rossmann musste zu Beginn der Pandemie zudem einige Sortimente und Kundenbereiche in den Läden vorläufig absperren, nachdem es auch hier zu Hamsterkäufen bei Hygieneartikeln gekommen war. Die Fototerminals wurden ebenso vielerorts vorübergehend geschlossen - darüber hinaus Teststationen, Toiletten oder Wickeltische. In manchen Filialen kamen zusätzliche Sicherheitskräfte zum Einsatz. Das Unternehmen aktivierte spezielle Logistikpläne, um die Warenversorgung sicherzustellen.

Den Ausbau seines Filialnetzes will Rossmann 2021 fortsetzen. In Deutschland sollen 75 und im Ausland 120 Niederlassungen eröffnet werden. Die Geschäftsleitung will 200 Millionen Euro investieren.

Bei den Gesellschaften in anderen Ländern wie Polen, Ungarn, Tschechien, Spanien, der Türkei, Albanien und dem Kosovo waren die Pandemiefolgen 2020 stärker, weil es hier auch zu Schließungen kam. Der Auslandsumsatz stieg währungsbereinigt im Schnitt um 2 Prozent, während für Deutschland 4,7 Prozent gemeldet wurden. Mehr als 70 Prozent des Geschäfts entfielen zuletzt auf den Heimatmarkt. Derzeit hat Rossmann mehr als 4200 Filialen und 56 000 Beschäftigte./jap/DP/jha

Weitere Themen