Rohstoffe: Silber sticht Gold aus

Freitag, 07.08.2020 07:42 von

In Europa ist das Hilfspaket in Billionenhöhe schon durchgewunken worden, um die Corona-Krise zu bewältigen. In den USA ringen sie noch um weitere Hilfen, eine Entscheidung naht. Offen ist nur die Frage, ob sich die Weltkonjunktur wie erhofft vom Corona-Schock bald auch erholen wird. Die jüngste Rally bei Silber zeigt, dass zunehmend mehr Anleger auf ein solches Szenario wetten. 

Hier können Sie die Aktionen der Top-Trader automatisch kopieren und zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. 

Steigende Inflation und konjunkturelle Stärke sind ein perfektes Umfeld für Silber, da das Edelmetall anders als Gold wesentlich stärker in den Wirtschaftskreislauf eingebunden ist. Silber wird in der Elektronik für Mobilfunkgeräte, Mikrochips und Fahrzeuge benötigt und ist ein Bestandteil elektrischer Kontakte wie Halbleiter und Mehrschicht-Keramikkondensatoren.

Zudem entwickelte sich Silber in den vergangenen Jahren deutlich schlechter als Gold. Auskunft darüber gibt die Gold-Silber-Ratio: Im langjährigen Durchschnitt bezahlten Anleger für eine Unze Gold rund 65 Unzen Silber. Zeitweise schnellte der Faktor im März auf 125 und fiel zuletzt auf gut 70. Silber ist somit weiterhin günstig im Vergleich zu Gold. Eine Ratio von 50 wäre nach der Übertreibung im Frühjahr auf Sicht der nächsten Monate keine Überraschung, sofern die Konjunktur mitspielt.

Silber hat einen Lauf

Ähnlich wie zahlreiche Aktien hat Silber Mitte März ein Corona-Tief ausgebildet und seitdem einen satten Aufwärtstrend ausgebildet. Der Ausbruch über den langjährigen Widerstand bei knapp 20 Dollar hat der Feinunze noch einmal einen Schub gegeben, der für einen Anstieg bis auf aktuell knapp 30 Dollar gereicht hat. Der MACD (Momentum) ist allerdings schon kräftig mit nach oben geschossen und signalisiert eine leicht überkaufte Situation. Eine Konsolidierung auf hohem Niveau erscheint daher möglich. Die nächste Unterstützung ist etwas oberhalb von 26 Dollar auszumachen. 

Weitere Themen