Rohölpreise können Vortagesgewinne nicht halten

Donnerstag, 30.03.2017 13:19 von

Singapur/ Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Erholung der Ölpreise gewann gestern an Fr nach der Veröffentlichung der US-Lagerdaten und einer Umfrage zur OPEC-Produktion im März an Fahrt. Heute zeigen sich Notierungen auf dem erreichten Niveau einigermaßen stabil. Der Brent-Preis liegt wieder über der Marke von 52 US-Dollar je Barrel bei aktuell 52,50 US-Dollar, WTI nähert sich der wichtigen Schwelle von 50 US-Dollar je Barrel. Von den Tiefständen zu Wochenbeginn haben sich die Preise somit um ca. 5 Prozent nach oben abgesetzt.

Zuletzt reagierten die Notierungen sehr sensibel auf Lagerdaten aus den USA, die in der Tendenz eine höhere Produktion von Schiefergas bei gleichzeitig überschaubarer Nachfrage signalisierten. Eine gewichtige Preis-Rolle spielen freilich auch die Erwartungen des Marktes. So sind in der vergangenen Woche laut US-Energieministerium die Rohölvorräte in den USA zwar um 867.000 Barrel auf 534,0 Mio. Barrel weiter angestiegen. Experten hatten aber mit einem stärkeren Lageranstieg um 1 Mio. Barrel gerechnet. Zudem kam es bei den Ölprodukten zu einem erneuten Lagerabbau. Die Benzinbestände fielen um 3,75 Mio. Barrel, die Destillatebestände um 2,5 Mio. Barrel. Beides lag deutlich über den Erwartungen.

Laut den Analysten der Commerzbank ist durchaus bemerkenswert, dass der Lagerabbau trotz einer deutlich gestiegenen Rohölverarbeitung erfolgte. „Der Lagerabbau war im Endeffekt auf eine starke Nachfrage nach Benzin und Destillaten zurückzuführen, was als positives Zeichen zu sehen ist“, so die Rohstoffanalysten.

Laut einer Reuters-Umfrage belief sich die Umsetzung der OPEC-Produktionskürzungen im März auf 95 %. Saudi-Arabien trägt die Kürzungen nun offenbar nicht mehr größtenteils im Alleingang. Das Königreich hat seine Produktion im März etwas erhöht, die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Förderung dagegen reduziert. Die Sorge vor einem zu hohen Angebot von Öl auf dem Weltmarkt bleibt aber weiterhin der preisbestimmende Faktor Nummer eins. Während die OPEC ihre Fördermenge seit Beginn des Jahres gesenkt hat, werden in den USA immer mehr Bohrlöcher in Betrieb genommen.

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