Rohöl: US-Lagerdaten belasten nur kurzzeitig

Donnerstag, 26.04.2018 13:42 von

Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben ihre kurze Schwächephase überwunden und legen am Donnerstag wieder zu. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt rund 74 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg auf 68,50 Dollar.

Der neuerliche Preisanstieg ist laut Marktbeobachtern auf die Erwartung neuer US-Sanktionen gegen den Iran zurückzuführen, was in der Folge zu einem geringeren Ölangebot aus dem Iran führen könnte. Die Islamische Republik ist einer der wichtigsten Produzenten im Rohölkartell OPEC. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat nach eigener Aussage wenig Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump das Abkommen, das das Atomprogramm des Iran unter Kontrolle halten soll, retten will. Im Gegenteil: Macron geht davon aus, dass Trump das Atomabkommen aufkündigt. „Da der Markt wegen der hohen Produktionsausfälle in Venezuela und der Produktionskürzungen der OPEC und Russlands bereits angespannt ist, wiegt jede weitere Angebotseinschränkung umso schwerer“, kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank.

Die US-Lagerdaten belasteten die Ölpreise gestern nur kurzzeitig. Die Rohölbestände in den Vereinigten Staaten sind in der vergangenen Woche überraschend um 2,17 Mio. Barrel auf 429,7 Millionen Barrel gestiegen, wie das US-Energieministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt dagegen einen Rückgang um 2,2 Mio. Barrel erwartet. Die Benzinbestände stiegen um 0,84 Mio. auf 236,8 Mio. Barrel. Die Vorräte an Destillaten sanken um 2,61 Mio. auf 122,7 Mio. Barrel. Die US-Ölproduktion stieg auf ein abermaliges Rekordhoch von 10,59 Mio. Barrel pro Tag.

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